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Nein zu Naivität, ja zu Offenheit

China ist ein geopolitischer Akteur mit eigener Agenda. Doch der Westen würde einen Fehler machen, wenn er diplomatische Offerten ausschlägt.

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Außenminister Chinas und der USA, Wang Yi und Antony Blinken, am 9. Juli 2022 in Bali
Die Außenminister Chinas und der USA, Wang Yi und Antony Blinken, am 9. Juli 2022 in Bali

Als Vermittler und ausgleichende Kraft in verschiedenen Konfliktregionen der Welt hat der chinesische Außenminister Wang Yi sein Land auf der Münchner Sicherheitskonferenz präsentiert. Die Realität ist wie üblich etwas komplexer. Denn zwischen die Präsidenten Putin und Xi passt derzeit kaum ein Blatt, und chinesische Technologie ist für die russische Rüstungsproduktion entscheidend. Auch hat Xi Jinping – als erster chinesischer Staatschef seit Jahrzehnten – eine militärische Rückeroberung Taiwans zumindest nicht mehr ausgeschlossen.

Großmächte wie China – genauso wie die USA oder Russland – setzen ihre Interessen im Zweifel rücksichtslos durch. Diese Rücksichtslosigkeit hat im beginnenden 21. Jahrhundert merklich zugenommen. Doch um die Probleme der Menschheit zu lösen, ist ein Maximum an Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren notwendig. Dass Wang Yi in München explizit um ein kooperatives Verhältnis zu den USA warb, sollte als vorsichtiges Entspannungssignal gewertet werden. Der Westen sollte es nicht ignorieren.

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