S-Bahn Berlin: Neue Strecke im Südosten

S-Bahn soll Springpfuhl und Grünau verbinden

Zwischen Springpfuhl im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und Grünau in Treptow-Köpenick soll künftig eine S-Bahn verkehren. Diese Entscheidung stellte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) am Dienstag nach der Sitzung des Senats vor. »Nach dem heutigen Systementscheid können wir jetzt die weiteren Schritte angehen«, sagte Schreiner. »Wir wollen einen großen Bogen vom Berliner Nordosten aus spannen«, erklärte sie.

Die neue S-Bahn-Strecke sei Teil des Vorhabens, den öffentlichen Nahverkehr mit dem sogenannten Schienenaußenring im Berliner Osten zu stärken. »Das Ziel ist, die Wohn- und Arbeitsorte besser zu verknüpfen«, so Schreiner. Mit Umsteigemöglichkeiten ergebe sich so außerdem eine neue Verbindung zum Hauptstadtflughafen BER. Zudem soll Karlshorst, wo aktuell mehrere Neubauprojekte geplant sind, besser an das Verkehrsnetz angebunden werden. Für die neue Verbindung sollen fünf neue S-Bahnhöfe entstehen: Dörpfeldstraße, Biesdorf-Süd, An der Wuhlheide, Wuhlheider Kreuz und Karlshorst-Nord. Die Kosten für die 12,5 Kilometer neu zu bauender Strecke sollen nach ersten Schätzungen 1,4 Milliarden Euro betragen. Weil auf der Strecke »auch schwierige Stellen« liegen, könnten die Kosten noch wachsen, sagte Senatorin Schreiner. Ein Baubeginn ist noch nicht absehbar. »Wir sind noch ganz am Anfang des Weges.«

Zunächst sollen die Kosten und der Nutzen im Detail geprüft werden. Anschließend will sich das Land dann beim Bund um Fördermittel bemühen. Sollte der Bund dem zustimmen, würden drei Viertel der Kosten von ihm getragen werden und ein Viertel vom Land Berlin. Erst nach all diesen Prüfungen könne man in das Planfeststellungsverfahren einsteigen, so Schreiner. Immerhin könnte das Projekt dann schon parallel ausgeschrieben werden, um zumindest ein wenig Zeit zu sparen. In der Summe dürfte es also noch mehrere Jahre bis zum ersten Spatenstich dauern.

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Im Vorfeld stand bei dem Projekt zum Disput, ob eine Regionalzug-Verbindung der S-Bahn vorzuziehen wäre. »Es hat sich beides angeboten, aber die S-Bahn fügt sich besser ein«, sagte Schreiner. Die S-Bahn erlaube eine höhere Taktung als der Regionalverkehr, zudem bestünden durch die höhere Zahl von Bahnhöfen mehr Zustiegsmöglichkeiten. »Ingesamt erzielen wir damit eine höhere Erschließungswirkung«, erläuterte Schreiner. Der Senat geht also davon aus, auf diesem Weg mehr Fahrgäste zu gewinnen als mit einer Regio-Verbindung.

Wie hoch die Zahl der Fahrgäste am Ende aber insgesamt sein wird, konnte Schreiner nicht sagen. Dazu würde man nun Nachfrageprognosen anstellen. Die Bahnverbindung solle die Straßen entlasten. »Wir hoffen, Pendlern ein besseres Angebot zu machen, damit sie nicht mehr auf das Auto angewiesen sind«, sagte Schreiner.

Die neue S-Bahn-Strecke soll Teil des Kooperationsprojekts I2030 zwischen Berlin und Brandenburg sein. Damit wollen die beiden Länder angesichts steigender Bevölkerungszahlen in der Metropolregion die Schieneninfrastruktur stärken. Zu den weiteren Projekte gehört die Verlängerung der Potsdamer Stammbahn, eine bessere Verbindung zwischen Berlin-Spandau und Nauen sowie die Reaktivierung der Siemensbahn in Spandau.

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