Sächsischer Sonnenuntergang

Wolfgang Hübner über die Schließung einer Freiberger Solarfirma

Dass in Freiberg, einer mittleren Stadt bei Dresden, mindestens 400 Menschen ihre Arbeit verlieren, ist eine Schreckensnachricht. Und ein Tiefschlag, der hätte verhindert werden können. Denn der Schweizer Konzern Meyer Burger stellt seine Produktion von Solarmodulen in Sachsen ein, weil ihm die staatliche Unterstützung nicht ausreicht.

Das ist ein globalwirtschaftliches Problem. Der Markt für Solartechnik ist hart umkämpft. Chinesische Produkte – billig, weil subventioniert – gibt es massenweise; die USA halten mit einem riesigen Subventionspaket dagegen. Meyer Burger wandert in die USA ab, dem Lockruf des Geldes folgend. Zwar gibt es auch in Deutschland eine Debatte über Fördermittel; etwa über einen Resilienzbonus für hier produzierte Solarmodule. Doch die FDP lehnt das ab. Parteichef und Finanzminister Lindner hält Solarmodule nicht für förderungswürdig. Vielleicht aber hat er Sachsen, wo bald gewählt wird, ohnehin als hoffnungslos abgehakt. Laut jüngsten Umfragen liegt die FDP dort bei zwei Prozent und darunter. Das wird nun nicht mehr besser.

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