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Von FDP zu BSW: Kriegsverweigerer Christian Schuchert

FDP-Mann Christian Schuchert tritt in Wagenknecht-Partei über

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

1982 hat Christian Schuchert nach 14 Wochen in der Bundeswehr den Kriegsdienst verweigert. Er möchte auch heute nicht, dass Deutschland »kriegstüchtig« wird. Gefragt seien Verhandlungen, ein Waffenstillstand und ein Stopp der Aufrüstung. »Ein Krieg gegen die Atommacht Russland ist final nicht zu gewinnen.« Auch damit begründet Schuchert seinen am Montag erfolgten Austritt aus der FDP. Er war im August 2017 in die Partei eingetreten und bis jetzt ihr Vizefraktionschef in der Berliner Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf. Nun schließt sich der 62-Jährige dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an. Er ist Wagenknecht dankbar für ihre Haltung während der Corona-Pandemie. »Anstatt Menschen auszugrenzen und den erheblichen Abbau der Grundfreiheiten zu beklatschen hat sie hier Andersdenkende unterstützt.«

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Schuchert, der Kaufmann ist, nennt dem »nd« am Mittwoch noch einen Beweggrund. Als Kind erlebte er 1974 in der Ölkrise, wie sein Vater trotz schwerer Zeit aus sozialer Verantwortung lieber nicht in den Urlaub fuhr, als Beschäftigte zu entlassen. Schuchert ist überzeugt: »BSW ist auch eine Alternative für Unternehmer.«

Der Bezirksverordnete Rüdiger Deißler (Linke) sagt über Schuchert: »Ein sehr integerer Mensch, ein Friedensfreund, kein Linker.«

Aktuell gebe es in Berlin 55 BSW-Mitglieder, noch vor den Sommerferien werden es 80 sein, erklärt der BSW-Landesbeauftragte Alexander King. Schuchert sei nicht der erste, der von der FDP kommt. Da gibt es außerdem Jürgen Kunze, der von 1976 bis 1985 im Berliner Abgeordnetenhaus saß, und Stefan Grüll, einst Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen – laut King »Sozialliberale im eigentlichen Sinne«.

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