Nahost: Geschenk für Netanjahu

Der Angriff Irans auf Israel bedeutet die Fortsetzung des Kriegs im Gazastreifen

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

War's das jetzt? Noch während Raketen gen Israel flogen, erklärte das iranische Regime, dass der Vergeltung für den Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus damit Genüge getan sei – und warnte Israel vor einem Gegenschlag. Doch Israels Außenminister Katz betonte am Sonntag: »Wenn der Iran Israel angreift, werden wir im Iran angreifen. Dieses Bekenntnis ist immer noch gültig.« Israels Regierung weiß um die Schlagkraft der eigenen Armee, fast alle Raketen und Drohnen wurden abgefangen. Der iranischen Seite ging es offensichtlich um die Symbolwirkung eines direkten Angriffs, nicht um eine Eskalation mit Israel. Das aufgeplusterte Ego der Islamischen Republik verkennt jedoch die zugespitzte Lage, verkauft die Militärschau als Erfolg.

Einen größeren Gefallen konnte die iranische Führung Israels Premier Netanjahu mit diesem Angriff kaum erweisen. Der sah sich zunehmend interner und internationaler Kritik ausgesetzt für seinen rücksichtslosen Krieg im Gazastreifen. Selbst der Waffennachschub an Israel stand in immer mehr Ländern zur Debatte. Damit dürfte Schluss sein: Israel erfährt nun von allen Seiten Unterstützung, Kritiker werden verstummen. Der Krieg im Gazastreifen ist damit weiter entfernt von einem Waffenstillstand als zuvor.

Teller und Rand – der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Netanjahu sieht im Iran die Wurzel allen Übels in der Region und verkauft diese Sicht seit bald 30 Jahren der Öffentlichkeit. In seinen Augen zieht Teheran die Fäden im Nahost-Konflikt, lässt Hamas und Hisbollah wie Marionetten auf Israel los. Die Auseinandersetzung müsse Israel daher mit dem Iran führen. Entsprechend lässt Netanjahu jeglichen Kompromissen mit den Palästinensern keinen Raum und verhindert eine Lösung des Konflikts.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -