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Die Eisbären feierten mit Konfetti auf dem Eis den Meistertitel
Zehnter Meistertitel der Eisbären Berlin nach 2:0-Sieg gegen die Pinguins Bremerhaven
Nach der Schlusssirene in der Bremerhavener Eisarena spielten sich unglaubliche Szenen auf dem Eis ab. Schon unmittelbar vor dem Abpfiff hatten es die Spieler nicht mehr auf der Spielerbank ausgehalten. Stehend waren sie zum Sprung über die Bande bereit. Dann flogen Helme, Schläger und Handschuhe aufs Eis. Die Meisterhelden versanken in einem Freudenknäuel. Dabei schien die Spielertraube ihren überragenden Torwart Jake Hildebrand, der mit einer Fangquote von über 94 Prozent einer der Sieggaranten in dieser grandiosen Playoff-Serie war, schier zu erdrücken.
Auf der Gegenseite verharrten die Bremerhavener Spieler sichtlich enttäuscht wie gebannt auf dem Eis. Nachdem der »Überflieger der Saison« Vizemeister Ingolstadt und Meister München ausgeschaltet hatte, sollte gegen den Rekordmeister der Triumphzug fortgesetzt werden. Aber diese Hürde erwies sich mit nur einem Sieg in fünf Finalspielen als zu hoch. »Es waren Spiele auf Augenhöhe und deshalb bin ich bei aller Enttäuschung unbeschreiblich stolz auf meine Jungs. Was sie geleistet haben, ist sensationell«, lobte der 58-jährige Trainer Thomas Popiesch, der nach achtjähriger Amtszeit aus privaten Gründen zum Zweitligisten ERC Krefeld wechselt. Seine Spieler können stolz darauf sein, als Vizemeister für den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gesorgt zu haben.
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Während die Bremerhavener ob des bitteren Endes Trost suchten, herrschte bei den Eisbären überschäumende Freude über die Rückkehr an die Spitze des deutschen Eishockeys, nachdem die letzte Saison mit dem Verpassen der Playoffs mit einer unglaublichen Pleite zu Ende gegangen war. »Man weiß zwar, dass man nicht jedes Jahr gewinnen kann, was wir letzte Saison schmerzlich zu spüren bekommen haben. In dieser Saison hat sich die Gelegenheit in den Playoffs wieder aufgetan und wir haben den überraschenden Hauptrundensieger aus Bremerhaven mit Können, Kampfgeist und großem Willen ausgeschaltet«, so Meistercoach Serge Aubin, der nach 2021 und 2022 auf seinen dritten Meistertitel innerhalb von vier Jahren verweisen kann. Der 49-jährige Kanadier herzte immer wieder seine Männer. »Es ist unglaublich, was sie geleistet haben. Ich könnte nicht stolzer auf meine Mannschaft sein. Wir sind wie eine Familie und haben einen wahnsinnigen Charakter im Team. In den Playoffs ist jeder noch einmal einen weiteren Schritt hervorgetreten.« Dass die Meistermannschaft in den 15 Playoff-Spielen nur drei Niederlagen einstecken musste, unterstreicht die dominante Stellung in der entscheidenden Phase der Meisterschaft.
Leonhard Pföderl, der Torschütze zur 1:0-Führung (44.), der mit 15 Punkten (darunter drei Tore und acht Vorlagen in den Finals) nicht nur bester Scorer der Playoffs war, sondern auch zum wertvollsten Spieler der Finalserie gekürt wurde, bekannte unter dem Trubel, während er sich – wie bei den Eishockeyspielern Usus – genüsslich eine lange Zigarre anzündete: »So ein Titel ist immer etwas Besonderes. Dafür haben wir das ganze Jahr über gerackert. Wir sind ein zusammengeschweißter Haufen und in dieser Saison sehr zusammengewachsen.« Für den 30-jährigen Nationalspieler war es der dritte Meistertitel mit den Eisbären.
Auch Kapitän Kai Wissmann hielt sich mit Lob nicht zurück: »Wir haben in den gesamten Playoffs unglaublich gekämpft. Denn in jeder Serie war es ein harter Kampf. Dabei waren der Playoff-Start gegen Mannheim mit dem 1:7 und auch der Finalauftakt gegen Bremerhaven alles andere als optimal. Aber wir konnten den Schalter immer wieder umlegen. Wir haben stark verteidigt und im Sturm eine wahnsinnige Qualität. Jeder Einzelne hat seinen Anteil. Auch die Jungs, die nicht jede Partie gespielt haben. Es war am Ende ein Erfolg der gesamten Mannschaft. Darauf bin ich als Kapitän mächtig stolz.«
Die Meistermannschaft räumte schließlich erst eine Stunde vor Mitternacht bei Bierdunst und Zigarrenrauch das von Goldkonfetti übersäte Eis und brach nach dem Feiern in der Kabine nach Bremen und dann nach Hause auf. Hier ließen sich am Sonnabendmittag die Helden im offenen Doppeldeckerbus von rund 1000 Fans vor der heimischen Arena feiern und präsentierten den Meisterpokal. Die offizielle Meisterfeier mit den Fans wird am 1. Mai ab 14 Uhr auf dem Uber-Platz stattfinden. Für einige Eisbären ist damit die Saison aber nicht beendet. Denn zum Kaderkreis für die WM vom 10. bis 26. Mai in Prag und Ostrava (Tschechien) gehören die Verteidiger Kai Wissmann und Jonas Müller sowie Stürmer Leonhard Pföderl.
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