Flughafen BER verringert Verluste

Bilanz der Flughafengesellschaft weist gewisse Fortschritte aus

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

23,1 Millionen Passagiere sind im vergangenen Jahr am Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld abgefertigt worden. Das waren 16 Prozent mehr als 2022. Die Zahl der Starts und Landungen stieg um neun Prozent. Die Flughafengesellschaft FBB konnte, ohne die Entgelte zu erhöhen, deswegen 29 Millionen Euro mehr einnehmen. Ein weiteres Plus von 35,7 Millionen Euro verbuchte die FBB bei den Erträgen, die nichts mit dem Luftverkehr zu tun haben – wie zum Beispiel durch die Vermietung von Laden- und Werbeflächen sowie Parkplätzen.

Dabei erholt sich der BER langsamer als viele andere Airports von der Krise des Luftverkehrs während der Corona-Pandemie. »Wir haben trotz vielschichtiger Herausforderungen im Geschäftsjahr 2023 ein gutes und über Plan liegendes Ergebnis erreicht«, sagt am Mittwoch Flughafenchefin Aletta von Massenbach. »Damit bewegt sich die FBB weiterhin auf dem Pfad einer finanziellen Konsolidierung.«

Die Erträge stiegen um 15 Prozent auf 495,5 Millionen Euro. Trotzdem bleibt für die Flughafengesellschaft ein Fehlbetrag von immer noch 212,8 Millionen Euro. Sie macht also nach wie vor Verlust, auch wenn dieser Verlust immerhin 31,4 Millionen Euro niedriger ausgefallen ist als im Jahr 2022.

Insgesamt bleibe die finanzielle Lage des BER aufgrund seiner Vergangenheit angespannt, heißt es. Der ab 2006 gebaute Airport sollte ursprünglich nur zwei Milliarden Euro kosten und 2011 eröffnet werden. Stattdessen verzögerte sich seine Fertigstellung durch eine Pannenserie bis Oktober 2020 und das Projekt verschlag mehr als sieben Milliarden Euro. Das hängt der Flughafengesellschaft wegen der aufgenommenen Kredite wie ein Klotz am Bein.

Aber der Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Simon sagt: »Die Flughafengesellschaft ist im vergangenen Geschäftsjahr sehr gut vorangekommen. Die Teilentschuldung des Unternehmens verläuft planmäßig.« 918 Millionen Euro konnten mittlerweile getilgt werden.

Dazu mussten die Eigentümer des Flughafens in die Tasche greifen. Es sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Weil der Flughafen ein Fass ohne Boden zu sein scheint, spielt die Brandenburger CDU mit der Idee einer Privatisierung. Sie nahm den heiklen Vorschlag in den Entwurf ihres Programms für die Landtagswahl im September auf.

Am Flughafen arbeiten 1881 Beschäftigte. Trotz seiner Nöte wirkt er als Motor für die Wirtschaft. Dass Brandenburg zuletzt gegen den Bundestrend ein Wirtschaftswachstum verzeichnete, liegt vor allem an der im März 2022 eröffneten Tesla-Autofabrik in Grünheide, aber auch an der Ausstrahlung des BER.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -