Maskenlos durch die Nacht

Andreas Koristka entwirft den Masterplan für die Aufarbeitung der düsteren Pandemie-Vergangenheit

Da müssen wir durch: Alle Corona-Talkshows mit Karl Lauterbach werden wiederholt.
Da müssen wir durch: Alle Corona-Talkshows mit Karl Lauterbach werden wiederholt.

Nach dem Willen von Bundeskanzler Olaf Scholz soll die Corona-Pandemie zügig aufgearbeitet werden. Wie das konkret vonstatten gehen soll, ist noch nicht abschließend geklärt. In der engeren Auswahl stehen Bürgerräte, eine Enquète-Kommission oder ein Schauprozess, an dessen Ende Christian Drosten zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird.

Aber egal, wie die Aufarbeitung konkret aussieht: Endlich tut sich etwas! Das ganze schreckliche Ausmaß der Corona-Verbrechen muss offengelegt werden. Wie konnte es zum Tischfeuerwerksverbot in Berlin zum Jahreswechsel 20/21 und 21/22 kommen? Warum gab es die fürchterlichen Rodelverbote im Winter und wieso sind alle, die gegen Corona geimpft wurden, heute tot? Es ist geradezu absurd, dass über diese und ähnliche Pandemie-Verbrechen – etwa die häufigen Auftritte Karl Lauterbachs bei Markus Lanz und Anne Will sowie seine Ernennung zum Gesundheitsminister – so wenig gesprochen wird.

Für eine wirkliche Aufarbeitung sollten sämtliche TV-Auftritte Lauterbachs noch einmal im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden, kritisch kommentiert von Jan Josef Liefers, der sich durch viele Rollen in Fernsehproduktionen ein gewisses virologisches Renommee erarbeiten konnte. Er könnte Lauterbachs Aussagen wissenschaftlich bewerten oder wenigstens mit einem selbst vorgetragenen Liedchen auflockern.

Andreas Koristka
Autorenfoto von Andreas Koristka am Donnerstag, den 10. Oktober ...

Andreas Koristka ist Redakteur der Satirezeitschrift »Eulenspiegel«. Für »nd.DieWoche« schreibt er alle zwei Wochen die Kolumne »Betreutes Lesen«. Alle Texte unter dasnd.de/koristka.

Wer sich für diese Wiederholungen nicht sechs Wochen freinimmt, dem ist wahrscheinlich alles egal. Es ist aber vermuten, dass ein Großteil der Nation an den TV-Geräten mitzittern wird. Die Menschen da draußen wollen jetzt wissen, was alles schiefgelaufen ist. Und die Gesellschaft muss Lehren aus den Corona-Maßnahmen ziehen, damit die Millionen, die an oder mit einer FFP2-Maske erstickten, nicht umsonst gestorben sind.

Aber mit bloßer Aufarbeitung ist es nicht getan: Die Prominenten, die wegen ihrer abweichenden Haltungen festgenommen wurden und seither in Haft sitzen, müssen unverzüglich freigelassen werden! Free Nena, Fee Joshua Kimmich, Free Xavier Naidoo! Erst wenn sie alle rehabilitiert sind, kann der gesellschaftliche Frieden wieder hergestellt werden.

Zudem muss dafür gesorgt werden, dass von deutschem Boden niemals wieder Seuchenschutz ausgeht. Gängelnde Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, die Benutzung von Zangen an der Brötchentheken und täglicher Unterwäschewechsel müssen verboten werden.

So könnten die Deutschen eines fernen Tages einen Schlussstrich unter die düstere Corona-Vergangenheit ziehen. Um das Ende der Debatte zu signalisieren, empfiehlt sich nach hiesiger Sitte die Errichtung einer Gedenkstätte: »Das Mahnmal des unbekannten Heilpraktikers« könnte im Berliner Tiergarten an den Sturm auf die Reichstagstreppe im Jahre 2020 erinnern. Dort könnten immer am 29. August, dem Jahrestag des einschneidenden Ereignisses, Blumen abgelegt werden. Und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielt dazu den Protesthit »Maskenlos durch die Nacht«. Irgendwann wird dieser Traum wahr …

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.