Kroos mischt sich in Politik ein: AfD-Fürsprecher wider Willen

Toni Kroos hat sich in die Migrationsdebatte eingeschaltet

Toni Kroos beim EM-Spiel gegen Spanien
Toni Kroos beim EM-Spiel gegen Spanien

Die Mischung Fußball und Politik ist oft unangenehm. Man denke nur an den »Wolfsgruß« des türkischen Nationalspielers Merih Demiral bei der laufenden EM. Oder an den brasilianischen Starkicker Neymar, der den faschistischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonraro unterstützt hat. Positive Gesten wie die »One Love«-Binde sind dagegen in der Minderheit.

Einer, der sich auch in die Politik einmischt, ist Toni Kroos, mit 34 gewonnenen Titeln Deutschlands erfolgreichster Balltreter aller Zeiten. In einem Podcast hat Kroos, dessen zehnjährige Beschäftigung bei Real Madrid kürzlich zuende gegangen ist, »unkontrollierte Migration« für eine zunehmende Unsicherheit in Deutschland mitverantwortlich gemacht. Spanien sei im Vergleich sicherer, meinte der 34-Jährige. Dort könne man Mädchen im Teenager-Alter noch abends »rauslassen« – in einer deutschen Großstadt dagegen nicht. Das Wort »Messer-Migranten« nahm Kroos, der auch bei Bayer Leverkusen, Bayern München und Hansa Rostock gespielt hat, jedoch nicht in den Mund.

Brauchte er auch nicht. Denn trotz Einlassungen der Sorte, dass Deutschland Einwanderung brauche, sind solche Sprüche Wasser auf die Mühlen von Weidel, Chrupalla und Konsorten, von denen sich der gebürtige Greifswalder distanziert hat (»Diese Partei braucht niemand«). Die Rechten gehen nach Attacken wie der in Mannheim, bei dem ein Polizist von einem Geflüchteten erstochen wurde, auf Stimmenfang. Kroos könnte nun als ihr Fürsprecher herhalten. Auch wenn der das nie gewollt hat.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.