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Brandenburg: Linke nur noch bei vier Prozent
Brandenburgs AfD fällt in Umfrage auf 23 Prozent, BSW steigt auf 16
Ich verfalle jetzt nicht in Panik, weil es auch nicht überraschend kommt«, sagt Brandenburgs Linksfraktionschef Sebastian Walter am Freitag zum bedenklich niedrigen Umfragewert für seine Partei. Er ist Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 22. September. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, deren Ergebnisse der Sender RBB am Donnerstagabend veröffentlichte, sagt der Linken nur noch vier Prozent der Wählerstimmen vorher. Damit drohen die Sozialisten erstmals an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern. Vor fünf Jahren hatten sie 10,7 Prozent erzielt. Dass Brandenburgs Linke bei einer Umfrage zu einer Landtagswahl unter fünf Prozent rutscht, hat es bisher nie gegeben. Unmittelbar vor den katastrophalen 2,7 Prozent der Bundespartei bei der Europawahl am 9. Juni stand der Landesverband bei sechs Prozent. In Brandenburg erhielt die Linke bei der Europawahl 4,4 Prozent, bei der zeitgleichen Kommunalwahl jedoch 7,8 Prozent.
Letzteres macht Walter Hoffnung, weil es darauf hindeutet, dass die Brandenburger zwischen Bundes- und Landespolitik unterscheiden. »Von der Bundesebene erwarte ich nicht mehr viel«, äußert sich Walter enttäuscht über die Parteispitze. »Wir werden um jede Stimme kämpfen«, kündigt er an. Es gehe darum, dass sonst künftig nur Parteien im Landtag sitzen würden, die schulterzuckend meinen, gegen hohe Mieten und Armut könnten sie leider nichts tun. »Wir werden in zehn Wochen über fünf Prozent liegen«, zeigt sich Walter zuversichtlich.
»Wir werden um jede Stimme kämpfen.«
Sebastian Walter Die Linke Brandenburg
Anders als vor 20 Jahren sagen Umfragen das Wahlergebnis selbst wenige Tage vor dem Abstimmungstermin nur sehr ungenau vorher. Ein starkes Auf und Ab erlebt gerade die AfD, der im Januar 32 Prozent bescheinigt wurden und derzeit lediglich 23 Prozent.
Die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke liegt gleichauf mit der CDU bei 19 Prozent. Es folgen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 16 Prozent und die Grünen mit sieben Prozent. Die Freien Wähler würden mit drei Prozent den Wiedereinzug ins Parlament verfehlen, es sei denn, ihr Chef Péter Vida gewinnt erneut seinen Wahlkreis. Diesen Rettungsanker gäbe es auch für die Linke, wenn Ex-Fraktionschefin Kerstin Kaiser einen Wahlkreis gewinnen würde. Sie könnte davon profitieren, dass das BSW keine Direktkandidaten aufstellt.
Da die CDU nicht wieder mit den Grünen koalieren möchte, zeigt sich Ministerpräsident Woidke offen für eine Koalition mit dem BSW. Nach allem, was er höre, »spricht da momentan aus meiner Sicht nichts dagegen«, sagte er im RBB-Fernsehen.
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