- Kommentare
- Gaza
Martialische Zurückhaltung in Nahost
Droht die Eskalation und eine zweite Kriegsfront im Libanon?
Rhetorisch ist der Gaza-Krieg schon eskaliert: Israel bereitet einen Vergeltungsschlag gegen die Hisbollah-Miliz vor, der Iran warnt Israel vor einem »neuen Abenteuer« mit »unvorhersehbaren Auswirkungen«, der türkische Präsident Erdoğan droht mit einer militärischen Intervention in Israel. Braut sich da ein Regionalkrieg zusammen, der von Journalisten geliebte (oder: überstrapazierte) »Flächenbrand«? Die Lage ist aufs Äußerste gespannt. Die libanesische Regierung drängt die USA, ihren Verbündeten Israel zur Zurückhaltung aufzurufen.
Bei nüchterner Analyse spricht jedoch viel dafür, dass sich alle Seiten aus Eigeninteresse zurückhalten werden: die Hisbollah, weil sie im Kampf gegen eine kampferprobte israelische Armee den Kürzeren ziehen würde; der Iran, weil ein direkter Eingriff logistisch zu aufwändig wäre und hinter Israel die USA stehen; die Türkei, weil sie als Nato-Mitglied den US-Schützling Israel nicht straflos angreifen kann. Größter Unsicherheitsfaktor bleibt Israels Regierung. Sie wird zurückschlagen. Offen ist, in welchem Ausmaß.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.