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Bangladesch steht vor dem Absturz
Dem Rücktritt von Bangladeschs Regierungschefin muss ein Ende der Gewalt folgen, meint Thomas Berger
Die Ereignisse in Bangladesch überschlagen sich: Premierministerin Scheich Hasina abgetreten, ihr Amtssitz gestürmt, der erst im Juni zum Armeechef ernannte General Waker-Uz-Zaman bereitet den Neustart vor. Der überraschend schnelle Sturz der Regierung ist nicht nur ein Sieg der Studierendenbewegung, die dieses Ziel ausgegeben und Hasinas »Dialogangebote« wegen der Polizeigewalt ausgeschlagen hatte. Sondern auch die Quittung für einen seit Jahren beklagten, zunehmend autoritären Kurs der Mächtigen in Dhaka.
Hasina und ihre Getreuen an der Spitze der linksliberalen Awami-Liga haben sich weit von einstigen Idealen entfernt. Das 175-Millionen-Einwohner-Land steht am Scheideweg. Gelingt es nicht, die Gewalt mit Hunderten Toten zu beenden, droht ein Absturz ins Chaos. Vor allem auf die Einbindung der Zivilgesellschaft für einen Neubeginn kommt es an. Denn ähnlich diskreditiert wie Hasina und ihr Team ist die etablierte rechtskonservative Opposition. Auch ein neues Militärregime wie von 1982 bis 1990 will niemand.
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