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Gigasubventionen in private Hände
Hermannus Pfeiffer zum Bau von Chipfabriken in Ostdeutschland
Während kurz vor der Landtagswahl in Sachsen der erste Spatenstich für die Chipfabrik der European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) erfolgt, lässt der Baustart von Intel in Magdeburg auf sich warten. Der kriselnde US-Hersteller plant einen drastischen Stellenabbau, um schnell die Kosten zu drücken. Zu den Investitionsvorhaben in Deutschland, Frankreich und Italien verlor der Konzernchef bislang kein Wort, aber er will die Investitionen stärker an die sinkende Nachfrage anpassen. Die schwächelnde Weltwirtschaft und der schleppende Absatz von E-Autos in Europa haben die Chip-Nachfrage ausgebremst.
Allerdings profitiert Intel von großzügiger staatlicher Unterstützung – wie auch ESMC in Dresden. Die Hälfte der Investitionssumme von zehn Milliarden Euro wird die öffentliche Hand stemmen. Solche Gigasubventionen für private Gigafabriken, in denen Chips, Teslas oder Batterien hergestellt werden, sind eben nicht allein in den USA und China, sondern längst auch in der EU zum steuer-fressenden Standard geworden.
Ob Dresden zum Erfolgsmodell oder zur Industrieruine wird, muss sich erst noch zeigen. Die globale Nachfrage dürfte irgendwann wieder anziehen, aber zugleich sind weltweit ungezählte Chipfabriken in Planung oder im Bau. Dresden könnte dennoch zu den Gewinnern zählen. Hier arbeitet ein eingespieltes »Hightech-Cluster« aus Forschung, Ausbildung, Zulieferern und einer fitten Infrastruktur, das europaweit seinesgleichen sucht. Gegründet in den 70er Jahren durch weitsichtige Planer in der DDR, startete 1986 deren Pilotprojekt »Mikron«. Und so profitieren jetzt kapitalistische Privatkonzerne nicht nur von Steuergeldern, sondern auch von den Vorarbeiten der allseits geschmähten Staatswirtschaft.
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