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- Vollsperrung der A27
Feindbild Klimaaktivist
Für Christian Klemm sind nicht Klimaaktivisten für einen Auffahrunfall auf einer Autobahn bei Bremen verantwortlich
Auf der Autobahn sollte man stets mit Vorsicht unterwegs sein: Auch dort sind eine maßvolle Geschwindigkeit und eine größerer Sicherheitsabstand als sonst dringend empfohlen. Zu hoch ist die Unfallgefahr, zu schwer der eventuelle Schaden. Staus und stockender Verkehr sind besondere Gefahrenherde. Werden sie durch ensprechende Signale angezeigt, ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Eben diese hat eine Fahrerin bei Bremen offenbar vermissen lassen: Sie ist auf ein Stauende aufgefahren. Vier Leichtverletzte waren das Resultat.
Dem Unfall vorausgegangen war eine Vollsperrung der Autobahn infolge einer Aktion von Klimaaktivisten an einer Brücke. Der Grund für den Unfall aber waren nicht die »Klimachaoten«, wie die konservative Presse weismachen will – und damit Schnappatmung bei Autofans mit ADAC-Mitgliedsausweis auslöst. Zu unrecht. Denn Staus und stockender Verkehr auf deutschen Autobahnen sind an der Tagesordnung: Wer zum Beispiel auf der A2 zwischen Berlin und Hannover regelmäßig unterwegs ist, trifft auf unzählige Baustellen, die kilomterlange Staus nach sich ziehen. Zu hoch ist die Belastung der Straßen durch die unzähligen Pkw und Lkw. Und genau deshalb ist ein entsprechend defensives Fahrverhalten so wichtig. Lernt man in jeder x-beliebigen Fahrschule.
Nota bene: Die Proteste der Bauern ab Dezember 2023 hatten zahlreiche Unfälle provoziert – auch mit Todesfolge. Empörung hat das kaum ausgelöst. Denn schließlich saßen dort rechtschaffene Bauern am Steuer.
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