Selenskyjs »Siegesplan« könnte nach hinten losgehen

Wolodymyr Selenskyjs »Siegesplan« könnte den Westen noch tiefer in den Ukraine-Krieg ziehen, meint Daniel Säwert

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 2 Min.
Wolodymyr Selenskyj lässt sich in den USA neue Geschosse für die Armee zeigen
Wolodymyr Selenskyj lässt sich in den USA neue Geschosse für die Armee zeigen

Wolodmyr Selenskyj hat einen Plan. Einen Plan, wie der seit zweieinhalb Jahren andauernde Krieg in der Ukraine erfolgreich beendet werden könne. Davon ist der starke Mann in Kiew zumindest überzeugt. So überzeugt, dass er ihn dem wichtigsten Verbündeten USA präsentieren will.

Noch-US-Präsident Joe Biden und den beiden Kandidaten für seine Nachfolge dürfte beim Lesen des Dokuments flau im Magen werden. Schließlich wird Washington unter Druck gesetzt. Selenskyj macht klar, dass er nur einen Weg für das Kriegsende sieht – einen ukrainischen Sieg. Russland soll militärisch so zermürbt werden, dass es einem Frieden zu ukrainischen Bedingungen zustimmen muss. Von einer Waffenruhe will Selenskyj nichts wissen. Mit seinem »Siegesplan« will er klarmachen, dass er allein bestimmt, wie der Krieg endet, und setzt den westlichen Unterstützerländern damit die Pistole auf die Brust.

Selenskyj hat den Herbst als »entscheidend« deklariert, fordert die schnelle Freigabe für den Raketenbeschuss Russlands. Von »entscheidenden Momenten« hat der ukrainische Präsident auch früher schon gesprochen, nur, um dann nicht Wort zu halten. So wird es auch dieses Mal sein. Aktuell zahlt die Ukraine den Preis für die Kursk-Offensive mit Rückschlägen im Donbass. Außer den Westen noch tiefer in den Krieg hineinzuziehen, dürfte die Raketenfreigabe kaum Auswirkungen haben. Russland militärisch zu besiegen ist illusorisch, das weiß man auch in der Nato. Selenskyj aber zu widersprechen, gilt als Verrat.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.