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Die neue Fifa-Fußballdirektorin steht zu Hause in der Kritik
Die Fifa beruft Jill Ellis nach Zürich in die Geschäftsführung. In den USA steht die Ex-Nationaltrainerin in der Kritik
Sie ist eine Heldin des Frauenfußballs: Als einzige Trainerin konnte Jill Ellis zweimal in Folge den WM-Pokal in die Luft halten. Unter ihrer Leitung gewannen die USA 2015 und 2019 den Titel. In beiden Jahren kürte der Weltverband Fifa die gebürtige Engländerin mit US-Pass zur Welttrainerin des Jahres. Die 58-Jährige gehört zum Hochadel des Fußballgeschäfts.
Nun hat die Fifa die Trainerin aus Palmetto Bay, Florida, ans Züricher Hauptquartier berufen: Jill Ellis soll fortan auf dem neu geschaffenen Posten der »Fußballdirektorin« mit Trainerlegende Arsène Wenger, 75, dem »Direktor für globale Fußballförderung«, zusammenarbeiten und »technische Bereiche« verantworten. Die Fifa will sich dringend modernisieren. Für den Fifa-Job verlässt Ellis ihren Präsidentinnenposten bei San Diego Wave FC, dem US-Meister von 2023.
In San Diego sind im Juli schwere Vorwürfe gegen Ellis laut geworden: Ehemalige Mitarbeiter behaupten, sie habe nichts unternommen gegen toxische Arbeitsbedingungen: Fünf ehemalige Mitarbeiter haben den Klub und die Profiliga NWSL verklagt, wegen Diskriminierung, Belästigung und unrechtmäßiger Kündigung. Klub und Präsidentin bestreiten alle Vorwürfe, Ellis hat ihrerseits Verleumdungsklage eingereicht.
Kritiker verweisen auf den 156-seitigen Untersuchungsbericht zum großen US-Missbrauchsskandal, bei 2022 massenhaft Fälle von Missbrauch und sexuellem Missbrauch bekannt geworden waren. Im Bericht taucht Ellis’ Name 13 Mal auf, ihr Rolle dabei ist unrühmlich: Demnach erzählten ihr Spielerinnen von übergriffigen Trainern in den Heimvereinen, doch anstatt zu reagieren, berief Ellis die Frauen einfach nicht mehr ins Team. Schwache Leistung der Spitzentrainerin: Dass sie nun zur Modernisierung der Fifa beiträgt, ist zumindest in den USA umstritten.
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