Gegen türkische Großmachtpolitik

Cyrus Salimi-Asl zu den Kriegsdrohungen aus Ankara

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Türkei setzt auf die neuen syrischen Machthaber, um die Kurden in Syrien zu schwächen: In Damaskus trifft der türkische Außenminister Hakan Fidan (l) mit Ahmad Al-Scharaa zusammen, früher bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Mohammad Al-Dscholani. Er ist der Anführer der islamistischen Miliz Haiat Tahrir Al-Scham (HTS), die maßgeblich den Sturz von Baschar Al-Assad herbeigeführt hat.
Die Türkei setzt auf die neuen syrischen Machthaber, um die Kurden in Syrien zu schwächen: In Damaskus trifft der türkische Außenminister Hakan Fidan (l) mit Ahmad Al-Scharaa zusammen, früher bekannt unter seinem Kampfnamen Abu Mohammad Al-Dscholani. Er ist der Anführer der islamistischen Miliz Haiat Tahrir Al-Scham (HTS), die maßgeblich den Sturz von Baschar Al-Assad herbeigeführt hat.

Die Türkei droht ihrem südlichen Nachbarn Syrien offen mit Krieg, um die kurdische YPG-Miliz zu vernichten. Sie solle sich selbst auflösen, forderte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nicht zum ersten Mal. Andernfalls »werden sie die eiserne Faust der Türkei zu spüren bekommen«. Soll heißen, die türkische Armee würde eine Offensive gegen die kurdischen Kämpfer und die Autonomieverwaltung in Nord- und Ostsyrien starten. Der türkische Außenminister Hakan Fidan setzt auf die türkischen Hilfstruppen in Syrien: »Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor PKK/YPG vernichtet wird.«

Für die Türkei sind die kurdischen Milizen in Syrien gleichbedeutend mit der PKK, ergo »Terroristen«; die von der türkischen Regierung inszenierte Annäherung an die PKK ist mithin schlechtes Schauspiel. Um die desaströse Syrien-Politik der Türkei zu konterkarieren, muss Europa den Hegemoniebestrebungen Ankaras entgegentreten. Brüssel sollte zudem die PKK von der Terrorliste streichen und als Mittler einen echten Friedensprozess anstoßen.

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