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Geld findet zu Macht

Jacob Wallenberg sucht auch in der Trump-Ära die Nähe zu den politischen Entscheidungsträgern in Washington

Unternehmerchef Jacob Wallenberg – Geld findet zu Macht

Jacob Wallenberg, der Vorsitzende von Svenskt Näringsliv, der Interessenvertretung des privaten Kapitals in Schweden, trägt einen großen Namen. Seit mehr als 150 Jahren spielt die Unternehmerdynastie Wallenberg in Bankwesen und Industrie des skandinavischen Landes die erste Geige. Die größte Bekanntheit unter den Mitgliedern der Familie erlangte aber der Diplomat Raoul Wallenberg, Retter ungarischer Juden vor dem Holocaust, der nach dem Zweiten Weltkrieg in sowjetischer Haft unter Stalin zu Tode kam.

Längst ist das Imperium der schwedischen Industriellen ein internationales. Der Wirtschaftsführer Jacob Wallenberg, geboren 1956 in Stockholm, hat eine Karriere bei Großkonzernen durchlaufen. Von 1998 bis 2005 stand der an der Privatuni Wharton School in Pennsylvania ausgebildete Manager an der Spitze der Großbank SEB. Heute übt Wallenberg leitende Funktionen unter anderem beim Mobilfunk- und Festnetz-Multi Ericsson, beim Technologiekonzern ABB, in ihrer Finanzholding Investor AB und den Wallenberg-Stiftungen aus.

Der Clan, dessen Firmen für ein Drittel von Schwedens Wirtschaftsleistung stehen, setzt auf langfristige Anlagen. Zum Portefeuille gehört der auch der Rüstungsriese Saab. Ein Treffen der Wallenbergs kurz vor Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Polen mit dessen Außenminister steht in diesem Kontext. Das aktuelle Weltwirtschaftsforum von Davos erlebt Jacob Wallenberg im Zeichen des neuen US-Präsidenten, der mit Strafzöllen droht. Europa solle einen kühlen Kopf bewahren: »Bisher hat Trump mehr geredet als entschieden.« Eher leise ließ der Ericsson-Konzern Trumps Amtseinführungskomitee eine große Spende zukommen – Ethikgedöns hin oder her. Wallenberg sagt dazu, dass Nähe zur Politik in den USA nötig sei und es nun mal »so funktioniert«.

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