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Rostocker BSW-Stadträte wechseln zur Linken
Wagenknecht-Bündnis verliert Fraktionsstatus in Bürgerschaft, Linke wird stärkste Kraft
Berlin. Der Vorsitzende der BSW-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft, Toralf Herzer, verlässt seine Fraktion und will zur Linken wechseln. Wie der »Spiegel« berichtet, ist Herzer nicht mehr mit dem Kurs der Bundesspitze des BSW gegenüber der AfD einverstanden. Er wolle »nicht in einer Partei sein, die Steigbügelhalter für die AfD ist«, sagte er. Herzer, der vor seinem Engagement beim BSW nicht politisch aktiv war, erklärte, er habe »im letzten Jahr festgestellt, dass mein Herz links schlägt und mich Die Linke überzeugt, gerade hier in der Stadt mit ihrer bürgernahen Politik«. Er kritisierte die politische Kultur im BSW; offene Diskussionen seien kaum möglich.
Ebenfalls vom BSW zur Linken will die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Brigitte Dade wechseln, die zuvor schon einmal der Linksfraktion in der Bürgerschaft angehört hatte. In der Linksfraktion finde sie die Offenheit und Klarheit, die sie sich für ihr Engagement wünsche, sagte sie Medienberichten zufolge. Damit verliert das BSW mit nur noch drei Abgeordneten den Fraktionsstatus; die Linksfraktion wird durch die Übertritte mit nunmehr zehn Abgeordneten stärkste Kraft im Stadtparlament. Einem Bericht des »Nordkurier« zufolge begrüßt die Rostocker Linke die beiden Kommunalpolitiker »herzlich in unserer Fraktion«; man wolle über deren Einbindung in die Fraktionsarbeit beraten. In einer neuen Landtagswahl-Umfrage für Mecklenburg-Vorpommern kommt die mitregierende Linke auf 15 Prozent (Ende 2024 noch etwa 5), das BWS auf 6 Prozent (Ende Dezember etwa 15). nd
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