Nackenschlag für Michael Schumacher
Verletzung stoppt Rückkehr in die Formel 1
Rekordweltmeister Michael Schumacher hat sein Comeback aus gesundheitlichen Gründen nun doch abgesagt. »Ich bin zutiefst enttäuscht«, bekannte der 40-Jährige auf seiner Internetseite. Die Spätfolgen einer Nackenverletzung nach einem schweren Motorradunfall im Februar verhindern seinen Start beim Großen Preis von Valencia am 23. August. »Ich habe alles versucht, dieses Comeback auf Zeit möglich zu machen, aber zu meinem größten Bedauern klappt es nicht«, schrieb Schumacher.
Der siebenmalige Champion enthüllte genau ein halbes Jahr nach dem Unfall im spanischen Cartagena das tatsächliche Ausmaß seiner Verletzungen. Er habe sich damals »Brüche im Bereich Kopf und Hals« zugezogen, verriet er. »Es war der schwerste Unfall, den Michael in seiner Motorsportkarriere hatte«, sagte sein Manager Willi Weber. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo reagierte enttäuscht: »Ich bin sehr unglücklich darüber, dass Michael nicht wieder Rennen fahren kann.«
Aus Verbundenheit zum italienischen Traditionsrennstall hatte sich Schumacher bereit erklärt, in Valencia das Cockpit von Felipe Massa zu übernehmen. Der Brasilianer war in Ungarn verunglückt und fällt vorerst aus. Nun soll Testfahrer Luca Badoer, der in 49 Formel-1-Rennen punktlos blieb und zuletzt vor knapp zehn Jahren bei einem Grand Prix startete, das Auto von Massa übernehmen. »Ein Schock!«, klagte die »Gazzetta dello Sport« nach Schumachers Absage in ihrer Online-Ausgabe. »Niente Schumi« (Nix wird's mit Schumi), stellte »Tuttosport« fest.
Eigentlich wollte Schumacher am Dienstag und Mittwoch erneut mit einem zwei Jahre alten Ferrari Testrunden auf der Hausstrecke der Italiener in Mugello drehen. Doch die Beschwerden waren zu groß. Nach einem Abschluss-Check seiner Ärzte musste »Schumi« Ferrari absagen, »auch wenn wir alles versucht haben, was medizinisch und therapeutisch machbar ist«, erklärte der Kerpener.
Der Formel 1 geht damit auch das erhoffte Megageschäft mit dem Comeback des Superstars verloren. Manager Weber hatte schon eine neue Fanartikelserie geplant, die Rennstrecken hofften auf einen Zuschauer-Boom. »Das ist natürlich keine gute Nachricht«, stellte der Sprecher des Rennstreckenbetreibers in Valencia, Pablo Pernía, ernüchtert fest. dpa
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