ND braucht neue Abonnenten

Unvermeidlich: Abo-Preise werden zum 1. Oktober angehoben

  • Lesedauer: 4 Min.
Jürgen Reents
Jürgen Reents

Liebe Leserinnen und Leser, unsere Mitte August gestartete Abokampagne zur Bundestagswahl geht, wie der Wahlkampf selbst, in seine letzte Phase. Mit einer guten Zahl: In der letzten Woche haben wir 351 bezahlte Abonnements hinzugewonnen, davon 325 Aktionsabos. Abzüglich der Aboverluste hatten wir so mit netto 319 Abos die erfolgreichste Woche seit dem Kampagnenstart. Auch unser Unterstützerkonto füllt sich weiter. Über 8000 Euro sind mittlerweile eingegangen. Damit lassen sich nunmehr auch ein Teil der Kosten für die Herstellung von Werbemitteln begleichen, die von zunehmend mehr Lesern bei unserer Marketingabteilung abgefordert werden. Dank an alle, die bisher mitgemacht haben. Hier noch einmal das Unterstützerkonto:

ND-Unterstützerkonto
Konto-Nr. 588 000 3408
Berliner Bank AG
BLZ 100 200 00

In unserem Auftaktbeitrag vor fünf Wochen hatten wir ausführlich unsere schwierige wirtschaftlichen Situation geschildert. Durch den bisherigen Erfolg unserer Abo-Kampagne gehen wir etwas gestärkter in den Herbst, die Gesamtsituation bleibt aber weiterhin angespannt. Der Jahresnettoverlust an zahlenden Abonnenten per heutigem Tag von ca. 1100 bedeutet aufs Jahr hochgerechnet zugleich einen Umsatzverlust von rund 380 000 Euro, der nur durch die erfreulicherweise im bisherigen Jahresverlauf gestiegenen Einnahmen, z. B. bei den Anzeigenerlösen und im sonstigen Verkauf, sowie durch die Anfang des Jahres eingeleiteten Sparmaßnahmen in allen Bereichen des Unternehmens ausgeglichen werden konnte. Gerade letztere, vor allem die bei Personalkosten und Honoraren vorgenommenen Kürzungen konnten nur einen zeitweiligen Charakter haben. Auf Dauer würden sie die journalistische Substanz gefährden. Aus diesem Grund ist eine erneute Erhöhung des Abopreises unumgänglich. Ab dem 1. Oktober wird ein Normalabo 26,20 Euro im Monat kosten, der Preis für ein ermäßigtes Abo für Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende steigt auf 17 Euro monatlich und die Preise für Teilabonnements mit einem Bezug von mehr als zwei Ausgaben pro Woche werden entsprechend dem erhöhten Normalabopreis angepasst. Für Quartals-, Halbjahres- und Jahreszahler gibt es weiterhin Nachlässe von 3, 4 bzw. 5 Prozent.

Obwohl wir damit bei den überregionalen Tageszeitungen weiterhin die preisgünstigste bleiben (z. B. kostet die »taz« 34,90 Euro im Monat, die »junge Welt« 29,70 Euro und die »Frankfurter Rundschau« 33,45 Euro), ist uns gerade vor dem Hintergrund der großen Solidarität, die wir in den letzten Wochen verspürt haben, bewusst, dass wir unseren Leserinnen und Lesern viel abverlangen. Aber wir benötigen diese Mittel, um das ND in den nächsten Monaten so umzugestalten, dass wir sowohl unserer Stammleserschaft die gewohnte Qualität einer Vollzeitung bieten als auch neue, vor allem jüngere Leserschichten erschließen können. Dazu brauchen wir mehr Mittel für Werbung und Vertrieb.

Zugleich erschließen wir ein weiteres Sparpotenzial: Zum 1. Oktober wird unsere Bundesausgabe wie die in Berlin / Branden- burg 20 Seiten (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag), 24 Seiten (Mittwoch) und 28 Seiten (Sonnabend) haben. Das erscheint zunächst paradox, denn es bedeutet einen Seitenzuwachs für die Bundesausgabe. Der Druckprozess wird jedoch kostengünstiger, wenn die Druckmaschine nicht mehr wie bislang für unterschiedliche Seitenumfänge der bundesweiten und der regionalen Ausgabe neu eingerichtet werden muss.

Von der Wochenbeilage zum TV-Programm werden wir uns verabschieden und dafür täglich eine TV-Programmseite anbieten. Entfallen werden auch die Berlin-Programmseiten am Donnerstag. Die dort bislang veröffentlichten Informationen zu Veranstaltungen werden künftig in unserem online-Terminkalender abrufbar sein.

Die Einsparungen die wir dadurch insgesamt erzielen können, fließen zu 100 Prozent wieder in das Produkt, vor allem in den Ausbau der journalistischen Qualität. Die vier Seiten, die unsere Leserinnen und Leser außerhalb der Region Berlin-Brandenburg – immerhin mehr als 60 Prozent unserer Gesamtleserschaft – jetzt mehr erhalten, werden zur einen Hälfte aus den Hauptstadt-Seiten bestehen, zur anderen Hälfte ergänzend Artikel aus anderen Bundesländern enthalten.

Das erfordert z. B. eine weitere Verdichtung unseres regionalen Korrespondentennetzes, von dem die Inland-Berichterstattung insgesamt profitieren wird. Weitere Mittel fließen in die notwendige Modernisierung unseres Internetangebots, das ab Anfang nächsten Jahres aktueller, interaktiver und mit mehr Service gestaltet werden soll.
Herzlichst Ihr

Olaf Koppe, Geschäftsführer
Jürgen Reents, Chefredakteur

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