Neuer Geldgeber für 1. FC Union

Berliner Zweitligist stellt Autoteilehändler als neuen Hauptsponsor vor

  • Hajo Obuchoff
  • Lesedauer: 2 Min.

Diesmal geriet die Präsentation etwas bescheidener als vor gut zwei Monaten die Vorstellung der dubiosen, inzwischen geschassten Internationalen Sport Promotion (ISP). In der Eisernen Lounge an der Alten Försterei stellte der 1. FC Union Berlin mit »kfzteile 24«, bisher Co-Sponsor, einen durchaus handfesten Geldgeber für die seit fast vier Wochen freie Trikotbrust der Kicker aus Köpenick vor. Das Berliner Unternehmen macht mit dem Vertrieb von Ersatzteilen für Kraftfahrzeuge 25 bis 30 Millionen Euro Umsatz im Jahr.

Der Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2012 und gilt für die 1. und 2. Bundesliga sowie die 3. Liga. Über die genaue Summe, die das Unternehmen in den Verein investieren wird, bewahrten beide Partner Stillschweigen – wohl eine Lehre aus der gescheiterten Verbindung mit ISP.

Nach Schätzungen wird der neue Hauptsponsor etwa 500 000 Euro pro Jahr für den Verein aufwenden – deutlich weniger als die zwei Millionen Euro, die ISP im Jahr versprach. Der Gesamtjahresetat soll statt der zuvor veranschlagten 12,2 Millionen Euro mit dem Autoteilehändler aber immer noch 11,5 Millionen Euro betragen. »Die Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren und das bisherige Auftreten der Mannschaft in der 2. Bundesliga verdienen allerhöchsten Respekt«, erklärte René Steinert, Geschäftsführer der Firma sein Engagement. Unions Präsident Dirk Zingler lobte den Partner als »junges, schnell wachsendes Unternehmen aus der Region«, das gut zu Union passe.

Über das faule Ei, dass sich die Vereinsführung mit der ISP ins Nest gelegt hatte, wollte Zingler eigentlich kein Wort mehr verlieren. Er stellte aber noch einmal klar, dass nicht allein die Stasi-Verwicklungen des ISP-Chefs der Grund für die fristlose Kündigung war. Hinzu kam, dass das überwiegend in Afrika tätige Unternehmen bereits in den ersten Monaten seines Engagements gravierende Zahlungsrückstände beim Verein hatte. Insgesamt listete der Präsident eine Summe von 220 000 Euro auf, die der ehemalige Sponsor Union noch schulde. »Die Trennung von ISP ist vollzogen«, machte Zingler gestern nochmal deutlich. Sollte ISP anderer Auffassung sein, würde man sich notfalls auch vor Gericht treffen, fügte er hinzu.

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