Ratlos ins Spiel gegen Wolfsburg

Hertha BSC verliert in der Europa League 0:1 gegen Heerenveen, nun kommt der Meister

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 2 Min.

Enttäuschung drückt sich bei jedem anders aus. So wie bei Arne Friedrich, der sich nach der Niederlage in der Europa League am Donnerstag gegen den SC Heerenveen kämpferisch den neuerlichen Krisenfragen stellte. So wie beim Brasilianer Cicero, der beim 0:1 von Hertha BSC die besten Berliner Torchancen vergab und sich deshalb lieber in der Kabine verkroch. Oder so wie bei Patrick Ebert, der kurz vor Abpfiff seinem Frust Luft machte, den Ball wegschleuderte und dafür mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde.

Gemein blieb den Herthanern am Tag danach die Verunsicherung und Ratlosigkeit. »Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir nicht alles versucht haben. Wir haben Leidenschaft gezeigt, aggressiv gespielt«, sagte Kapitän Friedrich und Kollege Fabian Lustenberger ergänzte: »Wir haben nur wenige Chancen für den Gegner zugelassen.« Zwei waren es genau, eine davon nutzte Hernan Losada zum einzigen Treffer vor gerade mal 13 000 Zuschauern.

Abhaken wollen die Herthaner die Europa League zwar noch nicht, die Konzentration gelte aber vollauf dem Abstiegskampf in der Bundesliga, sagte Friedhelm Funkel. Der Trainer musste sein Team gestern beim Training wieder aufbauen. »Anders als zuletzt in Nürnberg haben die Spieler diesmal alles versucht«, meinte Funkel. Momentan fehle einfach das Quäntchen Glück und Cleverness. »Für uns spricht aber, dass jeder nun kapiert hat, dass es nur über den Kampf geht«, so der Trainer.

Den Berlinern bleibt nur das Prinzip Hoffnung. »Wir müssen uns an den kleinen Dingen für das Spiel am Sonntag hochziehen«, sagte Arne Friedrich. Dann ist der Meister aus Wolfsburg zu Gast, bei dem es derzeit in der hochgelobten Offensive auch nicht rund läuft – allen voran beim erfolglosen Torschützenkönig Grafite. Trainer Armin Veh hat ihn deshalb zum Sonderurlaub in die Heimat nach Brasilien geschickt. Eine Maßnahme zur Frustbewältigung, die Funkel sich nicht leisten kann. Sonst blieben nicht nur die Zuschauerränge sondern auch die Spielerbank leer.

Europa League, 3. Spieltag

Gruppe C

Celtic Glasgow - Hamburg 0:1 (0:0)

Hapoel Tel Aviv - Rapid Wien 5:1 (1:1)

1. Hapoel Tel Aviv 3 9:6 6

2. Hamburger SV 3 5:5 6

3. Rapid Wien 3 5:6 4

4. Celtic Glasgow 3 2:4 1

Gruppe D

Ventspils - Sporting Lissabon 1:2 (0:1)

Hertha BSC - SC Heerenveen 0:1 (0:1)

1. Sporting Lissabon 3 6:3 9

2. SC Heerenveen 3 3:3 4

3. FK Ventspils 3 2:3 2

4. Hertha BSC 3 1:3 1

Gruppe L

Athletic Bilbao - Funchal 2:1 (0:1)

Austria Wien - Bremen 2:2 (0:1)

1. Werder Bremen 3 8:5 7

2. Athletic Bilbao 3 6:4 6

3. Austria Wien 3 3:6 2

4. Nacional Funchal 3 4:6 1

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.