Mit Sorgen in den Hexenkessel

Champions League: Wolfsburg spielt heute bei Besiktas Istanbul um die Achtelfinalchance

  • Oliver Görz (SID), Istanbul
  • Lesedauer: 3 Min.

Mit reichlich Sorgen im Gepäck ist der deutsche Meister VfL Wolfsburg am Montag noch vor Morgengrauen zum möglicherweise vorentscheidenden Gruppenspiel in der Champions League bei Besiktas Istanbul geflogen: Der Top-Torjäger Grafite gesperrt, die Abwehr verunsichert und der Trainer unter Beschuss. Dennoch wollen die Niedersachsen mit einem Erfolg heute Abend in der Türkei einen großen Schritt Richtung Achtelfinale der europäischen Königsklasse machen.

»Wenn wir unsere Chance aufs Weiterkommen wahren wollen, sollten wir bei Besiktas zumindest nicht verlieren«, sagt Trainer Armin Veh. Zwei Wochen nach dem mageren 0:0 beim Heimspiel in Wolfsburg warnt der Coach seine Spieler für das Gastspiel beim türkischen Double-Gewinner vor einem »Hexenkessel« im Inönü-Stadion. Volle Offensive, wie zuletzt beim 3:3 in der Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 wäre da die falsche Marschroute. »Wir werden eher aus einer geordneten Defensive agieren«, so Veh.

Dennoch hofft der VfL auf den zweiten Sieg im vierten Gruppenspiel, der die Ausgangsposition für die beiden verbleibenden Partien bei ZSKA Moskau (25. November) und gegen Manchester United (8. Dezember) erheblich verbessern würde. »Vielleicht können wir ja in Istanbul das nachholen, was wir zu Hause gegen Besiktas versäumt haben«, meint Spielmacher Zvjezdan Misimovic.

Das Problem könnte dabei die Abwehr sein, die gegen Mainz deutliche Schwächen offenbarte. »Wir dürfen uns in der Defensive nicht wieder so lässig verhalten, sondern müssen viel aggressiver auftreten«, erklärt Veh. Und auch Misimovic ruft seine Teamkollegen zu mehr Disziplin auf: »Gegen Mainz haben wir uns dumm angestellt.« Vorne sollen es derweil Edin Dzeko und Obafemi Martins richten. Während der Nigerianer Martins seine Qualitäten zuletzt durch seinen Doppelpack gegen Mainz unter Beweis stellte, wartet der Bosnier seit vier Spielen auf einen Torerfolg.

Bei den Türken, die wohl erneut mit dem deutschen Mittelfeld-Duo Fabian Ernst und Michael Fink antreten werden, zeigt die Formkurve derweil nach oben. Beim 1:0 gegen MKE Ankaragücü gab es den vierten Sieg in Folge. »Gegen Wolfsburg wartet eine weitere Partie von großer Bedeutung auf uns. Aber ich habe das Gefühl, dass wir langsam in Fahrt kommen«, sagt Trainer Mustafa Denizli.

Champions League: 4. Spieltag, heute

Gruppe A

FC Bayern - Girondins Bordeaux 20.45

Maccabi Haifa - Juventus Turin 20.45

Gruppe B

Manchester - ZSKA Moskau 20.45

Besiktas Istanbul - Wolfsburg 20.45

Gruppe C

AC Mailand - Real Madrid 20.45

Olympique Marseille - FC Zürich 20.45

Gruppe D

Apoel Nikosia - FC Porto 20.45

Atlético Madrid - FC Chelsea 20.45

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.