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Ende gut, fast alles gut

Handball: Frauen des HC Leipzig in der Champions League 20:20 gegen den Titelverteidiger Viborg

  • Oliver Händler, Leipzig
  • Lesedauer: 3 Min.
Leipzigs überragende Torhüterin Katja Schülke
Leipzigs überragende Torhüterin Katja Schülke

»Vor zwei Wochen war das sehr entspannend, diesmal viel aufregender«, meinte Grit Jurack nach einem mitreißenden Gruppenspiel in der Champions League, bei dem in ihrer Brust sozusagen zwei Herzen schlugen. Der aktuelle Verein der wegen Schwangerschaft pausierenden deutschen Handball-Rekordnationalspielerin, der dänische Spitzenklub Viborg HK, war zum Rückspiel gegen ihren alten Klub HC Leipzig gekommen. Nach einem klaren 33:23-Sieg der Däninnen 14 Tage zuvor, erkämpften sich die Leipzigerinnen am Sonnabend in der heimischen Arena ein 20:20 (11:9).

Die Frau des Spiels war HCL-Torhüterin Katja Schülke. Mit zwei gehaltenen Bällen schon in der ersten Minute zeigte sie, warum das Rückspiel anders laufen würde. Der Nationalspielerin war zu verdanken, dass die Leipzigerinnen trotz zwischenzeitlichen Rückstands von 3:6 (15.) mit einer 11:9- Führung in die Halbzeitpause gingen. In der Offensive hatte zu diesem Zeitpunkt vor allem Susann Müller ihren Rhythmus gefunden. Mit sechs Toren war sie am Ende die erfolgreichste Werferin. Nach dem Teilerfolg ist nun Platz zwei in der Gruppe A, der zum Einzug in die nächste Runde berechtigt, noch möglich.

Leipzig war dem enttäuschenden Titelverteidiger, in dem vier Olympiasiegerinnen stehen, darunter die als weltbeste Torhüterin geltende Norwegerin Katrine Lunde Haraldsen, mindestens ebenbürtig. Trotz der großen Namen hatte Schülke auf jegliches Videostudium ihrer Gegnerinnen im Vorfeld verzichtet. »Die werfen alle aufs Tor, egal wie sie heißen«, erklärte die Torfrau trocken. Sie sei nur froh, dass sie zeigen konnte, auch gut halten zu können.

Da Leipzig in der zweiten Halbzeit lange führte, war trotz der allseitigen Bekundungen, dass man froh über den Punktgewinn sei, auch ein wenig Frust in den Gesichtern abzulesen. »Na klar ist das ein enttäuschendes Gefühl, aber wir sind zufrieden mit dem Ergebnis«, sagte Susann Müller. »Man kann sich zwar ärgern, aber gegen Viborg muss man 60 Minuten konzentriert sein. Das waren wir nicht. Das haben sie ausgenutzt. Wir können froh sein über das Unentschieden«, blies Schülke ins gleiche Horn.

In der Tat: Denn kurz vor Schluss lag sogar eine erneute Niederlage für den HCL in der Luft. Nach zwei langen torlosen Phasen der Leipzigerinnen war Viborg auf 19:17 (55.) davongezogen. Doch Treffer von Anja Rösler und Karolina Kudlacz sowie die überragende Schülke retteten das 20:20 unter stehenden Ovationen der knapp 3700 Fans in der Halle.

»Wir haben schlecht gespielt und müssen deshalb froh sein, nicht verloren zu haben«, bilanzierte auf der Gegenseite Viborgs Trainer Jakob Vestergard sichtlich angefressen. Und so blieb Grit Jurack die Einzige, die offenbar wirklich zufrieden war: »Hier in meiner Heimatstadt bin ich sehr glücklich über die Punkteteilung. Das hätte kaum besser laufen können.«


Champions League der Frauen

Gruppe A

HC Leipzig - Viborg HK 20:20 (11:9)

Trondheim - Podravka Vegeta n. Red.

1. Viborg HK 4 106:95 5
2. HC Podravka Vegeta 3 95:93 4
3. HC Leipzig 4 100:108 3
4. Byåsen Trondheim 3 75:80 2

Nächste Spiele: 9. Januar 2010: Viborg - Trondheim, Podravka - Leipzig.

Modus: Gruppen-1. und 2. in der Hauptrunde (letzte Acht), Gruppendritter im Achtelfinale des Europacups der Pokalsieger.

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