Nur Sieger in Köpenick
Kaiserslautern gewinnt 2:0 beim 1. FC Union
Hätte man die Alte Försterei in Berlin-Köpenick erst nach Abpfiff des Montagabendspiels der 2. Liga betreten, so hätte man an einen Heimsieg des 1. FC Union glauben können. »Wenn wir nach einem 0:2 auf eine Ehrenrunde im Stadion gehen dürfen, fühlt sich das fast schon wieder wie gewonnen an«, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus, der mit seinem Team von den Fans gefeiert wurde. Die Punkte sicherte sich an diesem Abend aber der 1. FC Kaiserslautern, der erstmals in dieser Spielzeit an die Tabellenspitze kletterte.
»Das ist ein schöner Moment und Lohn für die Arbeit«, sagte Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz nach dem souveränen Erfolg. »Aber wir fangen jetzt nicht an zu spinnen.« Auch die Pfälzer Spieler mühten sich, nun aufkommende Fragen nach dem Aufstieg auszubremsen. »Wir stehen zwar jetzt oben, aber die Saison ist noch lang«, meinte Erik Jendrisek. Zudem könne immer noch einiges verbessert werden, so der selbstkritische Stürmer: »Wir hätten die Konter besser ausspielen müssen.« Nach dem Führungstreffer von Kapitän Martin Amedick in der ersten Hälfte hatte Jendrisek einige gute Einschussmöglichkeiten vergeben und erst in der 78. Minute für die Entscheidung gesorgt.
Zumindest beim Gastgeber waren sich nach dem Spiel alle einig, dass »der Weg zum Aufstieg nur über Kaiserslautern führen wird«, so Uwe Neuhaus. Angesichts des disziplinierten und spielstarken Gegners war Unions Trainer trotz der zweiten Niederlage in Folge mit der Leistung zufrieden: »Meine Mannschaft hat ganz und gar nicht enttäuscht. Wir haben kontrolliert nach vorne gespielt.«
Ohne den verletzten sechsfachen Torschützen John Jairo Mosquera fehlte den Berlinern allerdings die Durchschlagskraft, und auch im Mittelfeld wirkte das Bemühen im Vergleich mit der derzeit besten Mannschaft der Liga zeitweise ideenlos. »Wir haben nie gesagt, dass wir eine Spitzenmannschaft sind«, sagte Stürmer Karim Benyamina, der nicht verhindern konnte, dass Union zum ersten Mal in dieser Saison torlos blieb. Trainer Neuhaus und Präsident Dirk Zingler kündigten deshalb Neuverpflichtungen in der Winterpause an.
Von der Niederlage wollen sich die Berliner aber nicht zurückwerfen lassen. »Damit können wir leben. Wenn wir weiter so auftreten, holen wir wieder Punkte«, sagte Abwehrspieler Patrick Kohlmann. Die nächste Gelegenheit hat Union am Sonntag beim 1. FC St. Pauli, dem nächsten guten Gegner. Zum Spitzenspiel aber empfängt Kaiserslautern Arminia Bielefeld.
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