Doppeltes Casting

Handballer testen vor der EM gegen Belarus

  • Martin Kloth, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Sieben Wochen vor Beginn der Europameisterschaft sucht Handball-Bundestrainer Heiner Brand beim letzten Casting seine Idealbesetzung. Das Großaufgebot von 30 Spielern nimmt Brand bei den außerplanmäßigen Tests gegen Belarus heute in Münster und am Mittwoch in Hamm unter die Lupe. Um dabei den Überblick zu behalten, greift Brand zu einem Novum: In beiden Partien lässt er komplett verschiedene Mannschaften auflaufen. »Alle Spieler bekommen die Möglichkeit, sich zu zeigen. Ich erhoffe mir von diesen Tests einen weiteren Schritt nach vorn«, sagte der Bundestrainer.

Die zwischen zwei Bundesliga-Spieltage gequetschte Leistungsschau soll Brand letzte Fingerzeige geben, welche 28 Spieler er Mitte Dezember in sein vorläufiges Aufgebot für die EM vom 19. bis 31. Januar in Österreich beruft. Nur aus diesem Kreis kann er dann seinen endgültigen 16-köpfigen Kader benennen. »Die Belastungen für die Akteure in der Bundesliga und in den internationalen Wettbewerben sind schon hoch genug. Da gilt es Maß zu halten, und so habe ich mich dazu entschlossen, mit zwei verschiedenen Teams zu agieren«, erklärte Brand.

Bei der EM spielt die Auswahl des Deutschen Handballbundes in der Vorrundengruppe C in Innsbruck gegen Polen, Slowenien und Schweden. Um sich für die anschließende Hauptrunde an gleicher Stelle zu qualifizieren, ist mindestens Platz drei nötig.

Mit seinem Riesen-Aufgebot hat Brand den Konkurrenzkampf weiter angeheizt, den er schon vor dem Supercup im Oktober entfacht hatte. Nach dem schon lange feststehenden Ausfall von Pascal Hens (Hamburg), der nach zahlreichen Verletzungen seinen Körper dosierter belasten will, sucht der Bundestrainer nach Alternativen im linken Rückraum. Besonders empfohlen hatte sich zuletzt der Göppinger Lars Kaufmann.

»Grundsätzlich habe ich schon meine Mannschaft im Hinterkopf«, sagte Brand. Zehn der maximal 16 EM-Plätze sind so gut wie vergeben. Die drei Torhüter Johannes Bitter, Carsten Lichtlein und Silvio Heinevetter sowie die Feldspieler Michael Kraus, Holger Glandorf, Oliver Roggisch, Kaufmann, Torsten Jansen, Christian Sprenger und Dominik Klein gelten als gesetzt. Sollte Kreisläufer Sebastian Preiß nach seiner Achillessehnenoperation rechtzeitig fit werden, ist auch der Lemgoer gesetzt. Bis zum EM-Auftakt hat der Bundestrainer noch fünf Plätze zu vergeben. Gesucht werden Alternativen am Kreis, auf den Außenpositionen und im rechten Rückraum.

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