Ein Mann fürs Mannschaftsgefühl
WM: Trainer Rainer Osmann mit Handballerinnen heute gegen Schweden
Er ist kommunikativ, kompromissbereit und ein scharfer Analytiker – den deutschen Handballerinnen gefällt der neue Mann an ihrer Seite. Seit April ist Rainer Osmann Bundestrainer der deutschen Frauen, und bei seiner ersten WM in China mit zwei Siegen aus drei Spielen liegen alle zusammen bisher voll im Soll.
»Nach wie vor haben wir eine perfekte Zusammenarbeit. Die Konzentrationsphase nach drei Spielen im WM-Turnier ist voll da, Sachen, die wir besprechen, werden umgesetzt«, sagt Osmann. Den nächsten Gegner Schweden im heutigen, möglicherweise schon entscheidenden Gruppenspiel hat er sich bereits genau angeschaut: »Ich habe großen Respekt vor deren Abwehrstärke. Mit Sicherheit wird es eine ganz schwere Partie mit einem hoffentlich knappen Sieg für uns.«
Damit alles wie erhofft eintrifft, gibt Osmann seinen Spielerinnen genaue Anweisungen und stellt jede Einzelne akribisch auf den Gegner ein. »Rainer redet viel mit uns, jede weiß, woran sie ist. Er will, dass jede Spielerin weiß, was Sache ist, und tut sehr viel für das Mannschaftsgefühl«, sagt Kreisläuferin Anja Althaus, die einige Neuerungen im Vergleich zu Vorgänger Armin Emrich ausgemacht hat: »Die Mannschaft und unser Spiel haben sich verändert. Aufgaben und Rollen sind neu verteilt.«
Osmann hat eigens einen Videomann mit nach China genommen, Emrich hatte die langwierigen Gegneranalysen stets selbst gemacht. Und der neue Trainer weiß anscheinend gut, wann und wo er sich Rat holen muss. Die Spielerinnen loben seine Fähigkeit, Vorschläge aus dem Mannschaftskreis anzunehmen. Osmann selbst sagt, er könne sich »recht gut in die Spielerinnen hineinversetzen«, weiß aber auch, dass es da natürlich Grenzen gibt. So setzt er viel Vertrauen in seine Co-Trainerin, die frühere Nationalspielern Kathrin Blacha: »Sie ist als Frau dicht dran an den Spielerinnen, auch vom Alter her, und ihre Erfahrung als ehemalige Spielerin ist groß. Da lasse ich mich gerne beraten.«
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