Nur in Cottbus glaubt man noch an Aufstieg

2. Bundesliga: Die Ostklubs Union, Energie und Hansa überwintern im gesicherten Mittelfeld

  • Matthias Koch
  • Lesedauer: 3 Min.
20 Jahre Jahre nach der Wende halten der 1. FC Union Berlin, Energie Cottbus und Hansa Rostock die Fahne des Ostfußballs hoch. ND wirft einen Blick auf die Lage der drei Zweitligisten zum Abschluss der Hinrunde.

Beim 1. FC Union, der auf Rang sieben einkam, fand gestern das traditionelle Weihnachtssingen statt. Schätzungsweise 10 000 Besucher waren ins Stadion An der Alten Försterei gekommen, um mit weihnachtlichem Gesang die Feiertage einzuleiten. Drei Tage zuvor zog der Aufsteiger bei der Weihnachtsfeier im Park Inn Hotel am Berliner Alexanderplatz eine sehr positive Bilanz. »Es war ein tolles Jahr 2009 mit vielen Emotionen und Höhepunkten«, sagte Unions Präsident Dirk Zingler. »Wir haben nach dem Aufstieg emotionale Feiern erlebt und dann die Rückkehr in unser modernisiertes Stadion bejubelt.«

Mit 26 Punkten stellte Union einen neuen Halbserien-Vereinsrekord in der 2. Liga auf. Vom Aufstieg spricht offiziell aber niemand. Vor allem Trainer Uwe Neuhaus drückt auf die Euphoriebremse. Und die jüngsten Resultate – in den vergangenen zehn Partien gab es nur zwei Siege – bestätigen diese vorgelebte Bescheidenheit. »Die Mannschaft hat das gebracht, was sie kann«, bilanzierte Sportdirektor Christian Beeck.

Hinter den Berlinern ist Energie Cottbus mit Rang zehn zweitbestes Ostteam. Nach dem Bundesliga-Abstieg weht mit dem neuen Trainer Claus-Dieter Wollitz ein frischer und anderer Wind. Langjährige Leistungsträger wie Timo Rost oder Manager Steffen Heidrich sind inzwischen Geschichte. Wollitz erwies sich von Beginn an als starker Mann mit großen Worten. Zählbare Taten ließ seine Mannschaft aber erst in den letzten Wochen folgen. Der FCE blieb vier Mal ungeschlagen.

»Im Moment geht die Tendenz nach oben. Man erkennt jetzt, was wir wollen. Der eine oder andere Spieler kommt nun in seinen Rhythmus oder hat seine Verletzung überwunden«, sagte Wollitz nach dem jüngsten 4:0-Erfolg bei Rot-Weiss Ahlen. »Wir sind in der Lage, in dieser Liga überall zu gewinnen. Ich will noch mal angreifen.« Wollitz, der im Gegensatz zu Vorgänger Bojan Prasnikar auf junge und einheimische Akteure setzt, glaubt noch an eine Minichance auf den Aufstieg.

Beim FC Hansa Rostock, der als Tabellen-13. nur einen Zähler weniger als Cottbus hat, gibt es derartige Hoffnungen nicht. Dafür verlief die Hinrunde zu durchwachsen. »Wir haben viele Punkte liegen lassen. Das ärgert mich«, sagte Trainer Andreas Zachhuber nach dem versöhnlichem 2:1 zum Hinrundenabschluss gegen Fortuna Düsseldorf. Die Rostocker, die im Vorjahr nur knapp der Abstiegsrelegation entkommen waren, bewegten sich auch diesmal nur zwischen Rang 7 und 15.

Für mehr reichte es wegen der großen Offensivsorgen nicht. Nur drei der 20 Tore gingen auf das Konto der Stürmer. Außerdem verloren die Hanseaten Spiele gerade dann, wenn sie auf Augenhöhe mitspielten. »Ich gehe davon aus, dass wir in der Rückrunde mehr Punkte holen werden«, ist sich Zachhuber sicher. In den Abstiegskampf dürfte wohl keiner der drei Klubs aus den neuen Bundesländern rutschen. Die drei aktuellen Schlusslichter FSV Frankfurt, TuS Koblenz und Ahlen geben bislang ein zu kümmerliches Bild ab.

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