An Petter Northug kommt keiner vorbei
Der Norweger lässt keine Zweifel an seiner Sieganwartschaft / Teichmann fehlte am Ende die Kraft
Von Gerald Fritsche (dpa), Toblach
Als die Post am letzten Anstieg kurz vor dem Ziel abging, fehlten Axel Teichmann die Körner. Auf der fünften Etappe der Tour de Ski der Langläufer von Cortina d'Ampezzo nach Toblach über 36 Kilometer im freien Stil musste sich der Bad Lobensteiner am Mittwoch nach einem beherzten Lauf mit Rang sechs begnügen.
Vor den letzten drei Etappen hat Teichmann nun einen Rückstand von 22 Sekunden auf den nunmehr dreifachen Tagessieger Petter Northug (Norwegen), der auch an seinem 24. Geburtstag keinerlei Zweifel an seiner Anwartschaft auf den Tour-Gesamtsieg aufkommen ließ und im Spurt den Schweizer Dario Cologna und Marcus Hellner (Schweden) distanzierte.
»Ich wäre gern mit den drei da vorn ins Ziel gekommen. Aber leider habe ich mich bei der Abfahrt zuvor verausgabt und viel Führungsarbeit geleistet. Als es dann am letzten Anstieg abging, fehlte mir etwas die Kraft«, beschrieb Teichmann die entscheidende Situation kurz vor dem Ziel. Zuvor hatte er bereits nach wenigen Kilometern die 16 Sekunden vor ihm gestarteten Tourfavoriten Hellner, Cologna und Northug eingeholt und war dann in gewohnter Manier locker und rhythmisch mit ihnen mitgelaufen.
Was der Rückstand für die Gesamtwertung bedeutet, kann auch Teichmann nicht sagen. »Ich bin nicht unzufrieden, es ist noch alles möglich. Diese 36 Kilometer haben allen wehgetan und man muss sehen, wie sich das auf die nächsten drei schweren Tagesabschnitte auswirkt. Es wird eine Kraftfrage«, sagte der Thüringer.
Das sehen auch die anderen Deutschen so. Als Team kämpften sich Tom Reichelt, Jens Filbrich und René Sommerfeldt auf die Plätze zehn bis zwölf nach vorn und haben in der Gesamtwertung alle 37 Sekunden Rückstand. Sommerfeldt lief dabei die zweitbeste Tageszeit. »Es war eine gute Truppe zusammen, allerdings haben nur die Kanadier und wir Führungsarbeit geleistet. Ansonsten hätten wir vielleicht zu den Spitzenreitern aufschließen können. Leider habe ich auf der Zielgeraden die direkte Olympia-Qualifikation verpasst«, sagte Sommerfeldt, der als bekannt guter Kletterer nun auch wieder ganz nach vorn blickt.
Klubkollege Tom Reichelt ist ebenfalls optimistisch: »Wenn ich die beiden Klassiker gut überstehe, ist ein Top-Ten-Platz in der Gesamtwertung drin.« Lediglich Tobias Angerer war enttäuscht. »Ich habe mich heute früh nicht gut gefühlt, wollte es aber versuchen. Es hat nicht geklappt«, sagte der 30. der Tageswertung, der nun aus der Tour aussteigen wird, um sich auf Olympia vorzubereiten.
Tour de Ski, 5. Etappe, Männer, Stand nach 36,1 km Handicap-Verfolgung:
1. Northug (Norwegen) 2:17:28,2 h
2. Cologna (Schweiz) + 0,4 s
3. Hellner (Schweden) + 0,8
4. Gaillard (Frankreich) + 10,8
5. Heikkinen (Finnland) + 12,0
6. Teichmann (Bad Lobenstein) + 22,3 ... 9. Reichelt (Oberwiesenthal) + 37,1 11. Filbrich (Frankenhain) + 37,4
12. Sommerfeldt (Oberw.) + 37,9
Angerer ausgestiegen.
Frauen, Stand nach 17 km Handicap-Verfolgung:
1. Follis (Italien) 1:14:51,1 h
2. Majdic (Slowenien) + 3,4 s
3. Kowalczyk (Polen) + 4,1
4. Saarinen (Finnland) + 27,6
5. Longa (Italien) + 2:00,9 min
... 17. Zeller (Oberstdorf) + 3:16,5
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