Handballer glauben an Chance

DHB-Team spielt heute gegen Schweden um Einzug in EM-Hauptrunde

  • Oliver Görz (SID), Innsbruck
  • Lesedauer: 3 Min.

Das Wissen um die eigenen Stärken im Sinn, aber die Angst vor dem Scheitern im Hinterkopf: Vor dem entscheidenden Vorrundenspiel bei der EM in Österreich heute gegen Schweden beschwören die deutschen Handballer ihre bekannten Tugenden. »Die Kampfkraft und der unbedingte Siegeswille sprechen für uns, deshalb bin ich mir sicher, dass wir am Ende weiterkommen«, sagt Bundestrainer Heiner Brand vor dem Duell mit dem Rekord-Europameister in Innsbruck.

Nach der Niederlage gegen Polen (25:27) und dem mühsam erkämpften Punktgewinn gegen Slowenien (34:34) ist die Ausgangslage klar: Gegen Schweden benötigt die DHB-Auswahl mindestens ein Unentschieden, um doch noch das Minimalziel Hauptrunde zu erreichen. Dort allerdings würde man mit 1:3 Punkten bereits eine schwere Hypothek im Kampf um einen Halbfinalplatz aufweisen.

Doch so weit will im deutschen Team keiner denken. »Wir müssen aus der starken zweiten Halbzeit des Slowenien-Spiels das Selbstvertrauen ziehen«, sagt Spielmacher Michael Kraus (TBV Lemgo). Und auch Abwehrchef Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen) glaubt weiter fest an ein Weiterkommen: »Wir haben ja phasenweise gezeigt, was wir können. Wenn uns das über längere Zeit gelingt, sind wir nur schwer zu schlagen.«

Das drohende Aus im Fall einer Niederlage ist allerdings nicht ganz aus den Köpfen zu verdrängen. »Mir war die Gefahr in dieser starken Vorrundengruppe von vornherein klar, und der Respekt vor den Gegnern hat sich als berechtigt erwiesen. Allerdings hatte ich gehofft, dass wir etwas disziplinierter auftreten und nicht so viele Fehler produzieren«, erklärt Brand.

Die vielen technischen Mängel im deutschen Spiel hätten gegen Slowenien eigentlich die zweite Niederlage besiegeln müssen. Nur durch die famose Aufholjagd in der zweiten Halbzeit verhinderte die Mannschaft das Schlimmste. »So wie wir im ersten Durchgang kann man nicht Handball spielen. Und ein kleines Wunder, wie unser Comeback in der zweiten Spielhälfte, gibt es auch nicht alle Tage, deshalb müssen wir uns erheblich steigern«, so Brand.

Vor allem in der Offensive ist noch viel Luft nach oben. »Wir müssen verhindern, dass wir unsere gute Abwehrleistung durch Schwächen im Angriff immer wieder zunichte machen«, sagt Kraus und kündigt eine deutliche Steigerung an: »Auch wenn die Mannschaft größtenteils noch jung und unerfahren ist, bin ich überzeugt, dass wir die Qualität haben, diese Situation zu meistern.«

Gruppe C

Slowenien - Deutschland 34:34 (16:11)

Polen - Schweden 27:24 (15:14)

1. Polen 2 54:49 4

2. Slowenien 2 61:59 3

3. Deutschland 2 59:61 1

4. Schweden 2 49:54 0

Gruppe D

Tschechien - Frankreich 20:21 (10:16)

Ungarn - Spanien 25:34 (9:17)

1. Spanien 2 71:50 4

2. Frankreich 2 50:49 3

3. Ungarn 2 54:63 1

4. Tschechien 2 45:58 0

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -