Prekäre Marktlage

Prekäre Marktlage

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Langsam, aber sicher werden die Nachrichten vom Arbeitsmarkt schlechter. Auch wenn bisher alles nicht ganz so schlimm aussieht, wie Experten noch vor einem Jahr prophezeit hatten – prekär ist die Lage für Arbeitnehmer und Erwerbslose dennoch. Erstere müssen angesichts der nur schwach positiven Konjunkturentwicklung weiter um ihre Jobs bangen, zweitere wissen nicht, wie sie unter diesen Bedingungen noch auf eine neue Stelle hoffen sollen. Beiden Gruppen gemeinsam ist, dass ihre Zukunft meist nicht vom eigenen »guten Willen« abhängig ist, sondern vom Sparwillen ihrer Arbeitgeber oder vom Arbeitsplatzangebot auf dem – immer schlechter werdenden – Jobmarkt bestimmt wird.

Prekär ist auch, dass die sogenannte prekäre Beschäftigung weiter zunimmt: So werden Arbeitnehmer aus regulären Stellen entlassen und als unterbezahlte Leiharbeiter wieder eingestellt, wie gerade bei Schlecker geschehen. Erwerbslose dagegen müssen unter Androhung von Sanktionen jeden noch so schlecht entlohnten und zudem oft einen regulären Arbeitsplatz ersetzenden Job annehmen. Dass der Druck auf Arbeitende und Arbeitssuchende so immer weiter erhöht und das Lohnniveau immer weiter gesenkt wird, kann nur diejenigen freuen, die aus Arbeitskraft Kapital schlagen. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen könnten also zumindest bei der Arbeitgeberfraktion für mehr oder weniger klammheimliche Freude sorgen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -