- Kommentare
- Kommentiert
Röttgen à la schwarz-grün
Warum nur hat die Kanzlerin Norbert Röttgen als Umweltminister in ihr Kabinett genommen? Wer's noch immer nicht weiß, der hat am Wochenende so einiges verschlafen. Erstens Röttgens »Absage« an die Kernenergie. Und zweitens den auffrischenden Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen. Dort tritt für die CDU der gerne als »Arbeiterführer« sich gebende Jürgen Rüttgers an. Der hätte ja als Landesvater noch viel mehr Gutes für die Menschen getan, müsste er da nicht diese Liberalen im Kabinett dulden. Doch bei der nächsten Wahl will er die FDP-Fesseln lösen und mit einem neuen Partner weiter regieren.
Was das mit dem Bundesumweltminister und seinem »Atomausstieg« zu tun hat? Ganz einfach. Röttgen hat seit langem einen guten Draht zu den Grünen. Mit denen regiert die CDU bereits in Hamburg. Und wenn am 9. Mai in NRW gewählt wurde, lässt sich vielleicht auch »was drehen«. Schließlich gilt: Auch Grün schützt vor Machtgier nicht.
Am Wochenende hielten die Grünen in NRW ihren Landesparteitag ab. Und potz Blitz, welch ein Zufall – da kommt Merkels Umweltminister und platziert zeitgenau die Schlagzeile des Tages: Röttgen rät Union zum Atomausstieg – Ökostrom statt Reaktoren. Damit's auch echt wirkt, fallen ein paar CDU-Hardliner über ihren Kollegen her. Auch wenn der es gar nicht so meint, wie es klingt – den Grünen reichen solche »Handreichungen«, um – siehe NRW-Parteitag – für alles offen zu sein.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.