Bundeswehr ist draußen

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Ach, was war es ehedem mit dem Schäuble doch bequem ... Nun ist sein Parteikollege Thomas de Maizière Bundesinnenminister und von dem hört man Seltsames. Beispielsweise, dass er die sture Forderung nach einem direkten Einsatz der Bundeswehr im Innern nicht mehr offensiv vertreten wird. Zwar halte auch er – so die Verbeugung in Richtung seines Vorgängers – eine entsprechende Grundgesetzänderung für wünschenswert. Doch da dieser Wunsch angesichts fehlender Zwei-Drittel-Parlamentsmehrheit nicht erfüllbar ist, legt er ihn beiseite. Was bleibt der Opposition übrig? Sie muss den auch auf anderen Gebieten der sogenannten Inneren Sicherheit einsichtigen Minister loben und kann gelassen die gewiss gleichlautende Entscheidung aus Karlsruhe abwarten.

Wer da von neuem Stil spricht, denkt zu kurz. Und nicht an Angela Merkel. Sie hat mit de Maizière, dem atomzweifelnden Umweltminister Röttgen, der sozialen Ursula von der Leyen und sogar mit zu Guttenberg, der immerhin das Wort Krieg aussprechen kann, Leute ins Kabinett geholt, die eine Öffnung der Union zur sogenannten Mitte erreichen können. Auch wenn das manche Unionsfürsten noch nicht begriffen haben – nur dort lassen sich Wähler rekrutieren, ohne die ausgeschöpfte Rechtsaußen-Klientel zu verlieren. Natürlich ergeben sich so auch neue Fragen an kluge Oppositionspolitik. Dass Antworten weder von der derzeitigen SPD noch von den Heinzelmännchen zu erwarten sind, sollte klar sein.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.