Festival-Splitter

  • Kira Taszman
  • Lesedauer: 2 Min.

Was fehlt: Manieren. Lag es am Bonus für den Eröffnungsfilm? Jedenfalls hatte das Filmteam des chinesischen Beitrags »Apart Together« auf der Pressekonferenz am Donnerstag eine gute halbe Stunde Verspätung. Der Andrang der Bericht erstattenden Zunft hielt sich ohnehin in Grenzen, so dass es nicht zu nennenswerten Verstimmungen kam – auch Journalisten können buhen, wenn es sein muss. Zwar war die Veranstaltung ordentlich besucht, doch an den Wänden des PK-Saals sah man keine gleichzeitig stehenden und schreibenden Journalisten – ebenso wenig auf dem Fußboden. Das war bei der »Ghostwriter«-PK anders. Auch heute bei Leonardo DiCaprio und Regisseur Martin Scorsese wird es ohne Quetschen, Fluchen und Ellenbogenchecks nicht in den PK-Saal gehen...

Die Kreuzchen. Wenn Berlinale-Ticketkäufer früher in den Arkaden des Potsdamer Platzes an den Ticket-Countern anstanden, konnten sie an einer Tafel längs der Schlange erkennen, ob es für ihre Veranstaltungen noch Karten gab. Wenn nicht, war der Film mit einem fetten Kreuz durchgestrichen. Zwar existiert dieser Zeitplan noch, aber er ist hinter einer Glasscheibe versteckt, auf der das Durchstreichen nicht allzu viel Zweck hat. Jetzt bleibt den Schlangestehern nur noch das elektronische Ampelsystem auf einer Tafel über den Kassen. Das ist zwar hübsch anzuschauen – grün steht für ausreichend Plätze, gelb für Restplätze und rot für ausverkauft – doch muss man immer warten, bis sich die Seite mit dem relevanten Datum wieder aufschlägt…

Wer und was wieder da sind: Die Grande Dame des französischen Kinos, Schauspielerin Catherine Deneuve, lässt es sich nicht nehmen, wieder bei der Gala von »Cinema for Peace« anwesend zu sein. Letztes Jahr war sie auch schon da. In den vorherigen Jahren auch. Liegt es nur an ihrem Altruismus oder leisten die Köche der Gala womöglich Wunderwerke, die selbst den verwöhnten Gaumen einer französischen Filmdiva befriedigen?

Die stinkende Berlinale-Tasche. War sie im letzten Jahr aus Naturmaterial und geruchlos, leuchtet die diesjährige hellgrün und lila und ist schneeresistent – weil aus Kunststoff. Das erklärt den strengen Geruch, den man im letzten Jahr irgendwie vermisst hatte…

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