Trojaner auf dem Smartphone

Auf der CeBIT wird auch auf Sicherheitsprobleme aufmerksam gemacht

  • Lesedauer: 3 Min.
Die boomenden Smartphones und Apps sind auch der CeBIT ein Schwerpunkt. Die Verknüpfung von Handys und Internet birgt auch Gefahren.

Hannover (AFP/ND). Die Angriffe auf Computer und andere moderne Geräte werden nach Einschätzung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) immer professioneller. Dabei reagierten Hacker immer schneller auf Sicherheitslücken, sagte BSI-Präsident Michael Hange am Dienstag auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Zunehmend geraten dabei auch Handys und die inzwischen besonders erfolgreichen Smartphones ins Visier der Angreifer, wie aus dem aktuellen Lagebericht des BSI hervorgeht. »Die Hacker sind schneller als die Administratoren«, sagte Hange.

Die Angreifer machen sich demnach zunutze, dass viele private Anwender wie auch Unternehmen Sicherheitsaktualisierungen erst mit einer Verzögerung installieren. In der Zwischenzeit nutzten die Hacker genau jene Sicherheitslücken aus, die mit dem neuen Update eigentlich behoben würden.

Computersicherheit werde weiterhin von zu vielen Nutzern als nicht wichtig genug erachtet, beklagte Hange. So verfügten noch immer rund ein Fünftel der Rechner in Deutschland nicht einmal über die Mindeststandards für Sicherheit wie ein aktuelles Anti-Viren-Programm, eine Firewall zum Schutz gegen Eindringlinge auf dem PC und eine auf dem aktuellen Stand gehaltene Software. »Es nützt nichts, Sicherheitstechnologien zu entwickeln, wenn die Sensibilität für die Probleme nicht da ist«, sagte Hange.

Mit ihrer rasant steigenden Verbreitung werden Smartphones und mobile Computer zum Angriffsziel für Hacker. »Cyberkriminelle nutzen neben Botnetzen, Spamversand und Phishing-E-Mails zunehmend Infiltration über Mobiltelefone und WLAN«, erklärte der Leiter des Nationalen IT-Lagezentrums im BSI, Stefan Ritter, in dem am Montag veröffentlichten Lagebericht zur IT-Sicherheit.

Smartphones sind eine neue Generation von Handys, die seit der Einführung des iPhone des US-Computerbauers Apple einen Boom erleben. In ihrem Funktionsumfang ähneln sie häufig Computern, denn es lassen sich kleine Programme – sogenannte Apps – installieren. Das ist normalerweise nützliche Software, doch können auch Kriminelle Apps zum Download anbieten. Somit steckten in den neuen Möglichkeiten und Funktionen »auch Gefahren für die Sicherheit«, erklärte das BSI.

Wenn Handys und Smartphones nicht ausreichend geschützt sind, ist es laut BSI für Kriminelle auch möglich, über drahtlose Schnittstellen schädliche Software auf die Geräte zu schleusen. Genutzt werden könne dafür etwa WLAN, das zum Verbinden mit dem Internet genutzt wird. Auch der Industriestandard Bluetooth, mit dem sich moderne Handys etwa mit Freisprecheinrichtungen verbinden lassen, könne ausgenutzt werden.

Sicherheit für Computer und im Internet ist ein wichtiges Thema der diesjährigen CeBIT, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero am Dienstag mit einem Rundgang auch für das breite Publikum eröffneten. Schwerpunkt sind »Connected Worlds« (Vernetzte Welten). Dabei will die weltgrößte IT-Messe zeigen, wie verschiedene Techniken zusammenwachsen und wie das Internet die verschiedenen Lebenswelten der Menschen verbindet.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -