IW: Prekäre Jobs keine Gefahr
Berlin (epd/ND). Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) beurteilt die Auswirkungen der Hartz-IV-Reform auf den Arbeitsmarkt insgesamt positiv. Insbesondere könne man widerlegen, dass immer mehr unsichere Jobs auf Kosten gesicherter Vollzeitarbeitsverhältnisse entstünden, erklärte der Direktor des Instituts, Michael Hüther, am Montag.
Bezogen auf alle Erwerbsfähigen seien Vollzeitstellen ohne Befristung zwischen 1988 und 2008 von 40 auf 38 Prozent zurückgegangen. Dies sei weniger als allgemein diskutiert werde, so Hüther. Die neuen Jobs gingen demnach nicht auf Kosten der Vollzeitstellen, sondern reduzierten Arbeitslosigkeit. Hüther räumte aber ein, dass die Armutsgefährdung von Menschen in geringfügigen Beschäftigungen gestiegen sei. Dennoch stünden sie besser da als Arbeitslose.
»Die Arbeitgeber versuchen durch Zahlentrickserei, die Verdrängung regulärer Arbeitsplätze durch Billigjobs zu verschleiern«, kritisierte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann. Die Wahrheit sehe aber anders aus: »Allein in den letzten zehn Jahren sind mehr als 1,5 Millionen Vollzeitarbeitsplätze verloren gegangen«, sagte Zimmermann weiter.
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