Verena Bentele sorgte für goldenen Auftakt
Alpiner Wettkampfbeginn bei den Paralympics in Vancouver vom Nebel verhindert
Goldener Auftakt für das deutsche Team, meteorologischer Fehlstart für die Alpinen: Nach der mitreißenden Eröffnungsfeier der Paralympics hat Verena Bentele mit ihrem Sieg im Biathlon der Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) einen perfekten Einstand in das Winter-Spektakel beschert. In der Verfolgung über 3 Kilometer siegte die blinde Sportlerin aus Tettnang trotz drei Fehlschüssen in 12:51,8 Minuten und feierte in Whistler mit Begleitläufer Thomas Friedrich bereits ihren achten Paralympics-Sieg. »Einmal Gold und zwei vierte Plätze: Das nenne ich einen Auftakt nach Maß«, erklärte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher zufrieden. Auch Verena Bentele war happy: »Das ist ein ganz toller Tag. Extrem toll.« Im Ziel fiel sie ihrem Partner in die Arme und wollte ihn fast nicht mehr loslassen: »Thomas hat einen Super-Job gemacht.« Und diesen Sieg zum Auftakt hat sie gebraucht, nachdem sie in Turin 2006 als Dritte über 12,5 Kilometer neun Schießfehler begangen hatte.
Hauchdünn verpasste Josef Giesen (Herzlake) eine Medaille. Nur 0,7 Sekunden fehlten dem 48-Jährigen in der Stehend-Entscheidung über 3 Kilometer zu Bronze. »Für viele ist der vierte Rang der Blechplatz – für mich nicht. Ich bin sehr zufrieden«, sagte Giesen. Qualifikationssieger Willi Brem (Germaringen) wurde in der Klasse der Blinden nach einem Sturz ebenfalls Vierter. »Schade, das ist nur die Blechmedaille«, bekannte er.
Die alpinen Wettbewerbe standen dagegen unter einem schlechten Stern. Nachdem am Morgen noch Gerd Schönfelder (Kulmain) und Kevin Wermeester (Aachen) bei bester Sicht ihr zweimal verlegtes Abfahrtstraining nachholen konnten, verhinderte anschließend dichter Nebel in Whistler Creekside den Start der sechs geplanten Entscheidungen.
Da war die emotionale Eröffnungsfeier im BC Place Stadium längst Geschichte. Zwölf Tage nach dem Erlöschen der olympischen Flamme hatte der 15-jährige beinamputierte Kanadier Zach Beaumont das Feuer für die Spiele der Behindertensportler entzündet. Angeführt von Frank Höfle kam die 20 Sportler starke deutsche Mannschaft als 17. von 44 Nationen in die Arena. Bis zum 21. März werden in Vancouver und Whistler Medaillen vergeben. Vor vier Jahren in Turin hatte Deutschland mit achtmal Gold sowie je fünfmal Silber und Bronze Platz zwei in der Nationenwertung hinter Russland belegt.
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