Gute Chance

Bernd Kammer wundert sich über den Verkehrssenat

  • Lesedauer: 2 Min.

Noch ist es nicht zu spät, die Geldverschwendung zu stoppen. Nachdem sie 2006 im Koalitionsvertrag der A 100-Verlängerung noch zähneknirschend zustimmen musste, hat die Linkspartei jetzt deutlich gemacht, dass sie knappe Steuergelder lieber in menschen- und klimafreundliche Verkehrskonzepte statt in teure Prestigeprojekte stecken möchte.

Da auch die SPD schon ähnlich entschieden hat, ist die merkwürdige Situation eingetreten, dass die ungeliebte Autobahnverlängerung in den Regierungsparteien keine Mehrheit mehr hat, von einem Teil der Regierung jedoch weiter mit Vehemenz betrieben wird. Insbesondere die Verkehrssenatorin muss sich fragen, ob sie weiterhin gegen die eigene Parteibasis Politik machen will. Sie hofft offenbar darauf, mit einer neuen »Wirkanalyse« zu den Verkehrsströmen um die A 100 ihre Genossen noch umstimmen zu können. Sinnvoller wäre es sicherlich, mit dem Bund darüber zu sprechen, wie die Gelder besser eingesetzt werden können.

Der Verkehrssenatorin ist es jedenfalls nicht gelungen, die von ihr beschworenen segensreichen Wirkungen der Autobahn glaubhaft zu machen. Denn die alte Stadtplanerweisheit, wer Straßen baut, wird Verkehr ernten, bestätigt sich immer wieder. Zum Beispiel auch auf der beliebten Autobahn nach Schönefeld. Der Britzer Tunnel muss regelmäßig wegen Verstopfung gesperrt werden. Künftig käme hier noch die Autolawine aus Richtung Treptow hinzu. Die Senatorin sollte die Chance nutzen und die Autobahnpläne in der Schublade verschwinden lassen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -