Klimaschutz kann lecker schmecken

Verbraucherschutz informiert mehrsprachig in Kiezen / Senat fördert Projekt

  • Andreas Heinz
  • Lesedauer: 2 Min.

Zur Geldübergabe von Verbraucherschutzsenatorin Katrin Lompscher (LINKE) hat die Verbraucherzentrale »böse« und »gute« Leckereien aufgetischt. Lompscher brachte zum gestrigen Weltverbrauchertag 70 000 Euro mit – in Form eines Zuwendungsbescheides. Damit fördert der Senat die ersten zwölf Monate des über zwei Jahre laufenden Projekts »Aufsuchender Verbraucherschutz«, das jetzt gestartet wird.

Zu den »bösen« Lebensmitteln gehört laut Verbraucherzentrale die Buttercremetorte. »Bei der Herstellung eines Stücks entstehen 1220 Gramm Kohlendioxid«, erklärte eine Sprecherin. Bei einem Stück vom guten Bio-Apfelkuchen fielen nur 330 Gramm CO2 an. »In der Cremetorte stecken viel Butter, Sahne und Eier. Und tierische Fette schneiden ganz schlecht ab«, so die Sprecherin. Im Apfelkuchen hingegen sei fast alles pflanzlich – vom Obst bis zur Margarine.

Mit diesem Angebot geht die Verbraucherzentrale in die Kieze und lädt zum Klimafrühstück ein. Die morgendliche Speisung ist eines der Angebote, bei dem Lotsen auch in russischer, polnischer und türkischer Sprache über gesunde Ernährung informieren. Rechtsberatung kommt hinzu. »Schließlich leben in Berlin eine halbe Million Menschen mit Migrationshintergrund«, so die Senatorin. »Diese Menschen wollen wir in ihren Communities erreichen. So sollen sie auch besser über ihre Rechte als Verbraucher Bescheid wissen.«

Gabriele Francke, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale, weiß: »Beratungsangebote werden vielfach wegen der Sprachbarrieren nicht wahrgenommen.« So solle zum Beispiel auch darauf hingewiesen werden, dass es nicht immer das neueste Handy sein muss oder wie Verbraucher aus Verträgen herauskommen, die sie voreilig unterschrieben haben.

Damit die eher trockene Rechtsberatung besser verdaulich ist, wird dazu das gute Frühstück serviert, natürlich auch mit Hintergrundinformationen über klimafreundliche Ernährung. Obst und Gemüse sollen möglichst regional aus dem Freiland genossen werden. Auch Produkte der Saison solle man vorziehen. »Für mich war es immer ein Zeichen für Sommer, wenn mein Vater mit einer Melone nach Hause kam«, erzählte ein Klimalotse aus der Türkei.

Eine Schale voller südafrikanischer Erdbeeren machte deutlich: die Früchtchen haben einen 11 450 Kilometer langen Flug hinter sich. Knapp fünf Liter Erdöl mussten verbraucht werden.

www.verbraucherfuersklima.de

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