US-General will Bin Laden fassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington (dpa/ND). Der NATO-Oberbefehlshaber in Afghanistan, US-General Stanley McChrystal, will Terroristenchef Osama bin Laden »lebendig fassen«. Dies sagte er am Mittwoch laut »New York Times« während einer Schaltkonferenz. US-Justizminister Eric Holder hatte am Vortag erklärt, Bin Laden werde wohl nie vor ein Gericht in den USA gestellt werden. Die Wahrscheinlichkeit, ihn lebendig zu fassen, sei unendlich klein. Sollte Bin Laden sich in Afghanistan aufhalten, so McChrystal jetzt, würde die Streitkräfte auf jeden Fall versuchen, ihn gefangen zu nehmen. Es wird vermutet, dass sich Bin Laden in Pakistan versteckt hält.

Ein US-stämmiger Prediger hat zum Heiligen Krieg (Dschihad) gegen die USA aufgerufen. In einer Tonbandbotschaft, die nach einem Bericht des US-Senders CNN vom Mittwochabend (Ortszeit) Anwar al-Awlaki zugeschrieben wird, werden die USA als »böse« bezeichnet. »Nach der US-Invasion in Irak und fortgesetzter Aggression gegen Muslime« sei es für ihn nicht in Einklang zu bringen, Muslim zu sein und in den USA zu leben. Deshalb sei er dem »Dschihad gegen Amerika verpflichtet, so wie jeder andere Muslim auch«, sagte Awlaki. Den in den USA lebenden Muslimen warf er vor, »friedlich mit einem Volk zusammenzuleben, das für Tyrannei und Verbrechen an den eigenen Brüdern und Schwestern verantwortlich ist«.

Nach Meinung von US-Geheimdiensten lebt Awlaki, der bis 2002 in einer Moschee im US-Staat Virginia predigte, im Süden Jemens. Ihm wird großer Einfluss vor allem bei englischsprachigen Muslimen nachgesagt.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.