Medaillenjagd im Holzoval

Bahnrad-WM: Deutsche Sprinter wollen Erfolge, Verfolger den Anschluss

  • Thorsten Kanter, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Drei Medaillen sind das Ziel: Die deutschen Sprinter wollen bei der heute beginnenden Bahnrad-WM in Kopenhagen die Erfolge von 2009 wiederholen. »Wir müssen uns an dieser Bilanz messen lassen«, sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Vor einem Jahr hatten Stefan Nimke und Youngster Maximilian Levy mit ihren Goldfahrten im polnischen Pruszkow für Jubel im deutschen Lager gesorgt. Diesmal soll schon zum WM-Auftakt der erste Coup gelingen, wenn die deutschen Männer heute im Team- Sprint ihren dritten Platz von 2009 toppen wollen. »Da ist eine Medaille Pflicht«, sagte Uibel.

Insgesamt stehen bis Sonntag in der Ballerup-Arena 19 Entscheidungen auf dem Programm, der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist mit einem 22-köpfigen Aufgebot vertreten. Während die Sprinter zur absoluten Weltspitze zählen, sind die Verfolger bescheidener: Sie wollen nach Jahren der Stagnation in Dänemark einen Schritt nach vorn machen und den Anschluss an die Nationen England und Australien herstellen.

Titelambitionen haben der 32 Jahre alte Nimke (Schwerin) über die 1000 Meter (Freitag) und der zehn Jahre jüngere Cottbusser Levy im Keirin (Donnerstag). »Nimke ist sicherlich in der Lage, seine Goldmedaille zu verteidigen. Für Levy wird es ungleich schwerer. Eine Medaille für ihn wäre sicherlich eine Bestätigung seines Titels«, meinte Uibel.

Für die deutschen Sprinterinnen geht es nach der Aufwertung des Bereichs für Olympia 2012 – in London wird es drei Wettbewerbe statt bisher einen geben – darum, den Abstand zur Weltspitze zu verkürzen. Dabei richten sich die Augen vor allem auf die Erfurterin Kristina Vogel. Die sechsmalige Junioren-Weltmeisterin lag im Mai 2009 nach einem Verkehrsunfall zwei Tage im Koma, hat aber inzwischen die Rückkehr geschafft. »Kristina ist trotz des langen Ausfalls die Leistungsstärkste und in der Lage, solide Zeitfahrergebnisse zu erzielen«, sagte Uibel.

Im Ausdauerbereich liegt nach der Streichung der Wettbewerbe Madison, Punktefahren und Einerverfolgung aus dem Olympiaprogramm der Schwerpunkt auf der Mannschaftsverfolgung. Der Neuaufbau des einstigen BDR-Flaggschiffs um den Potsdamer Robert Bartko geht aber nur mühsam voran. Ein Platz zwischen fünf und acht sei möglich, glaubt Bundestrainer Andreas Petermann. Leise Medaillenhoffnungen hegt er im Punktefahren mit Roger Kluge aus Cottbus und im Madison mit dem Duo Kluge/Bartko, das im Winter bei den Sixdays überzeugte.

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