Weiter bis Sotschi
Eiskunstlauf-WM: Sawtschenko und Szolkowy gewinnen Silber und kündigen neue Goldläufe an
Kein Zögern und kein Zaudern – für Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy heißt das Zauberwort Sotschi. »Wir wollen noch einmal bei Olympia 2014 um Gold kämpfen«, fasste Trainer Ingo Steuer den gemeinsamen Entschluss des Trios nach einer kämpferischen und mitreißenden Kür zur Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Turin zusammen. Mit ihrer besten Saisonleistung zur Filmmusik »Jenseits von Afrika« begeisterten sie das Publikum – die fehlende Umdrehung beim Toeloop der 26-jährigen Sawtschenko war kaum ein Makel. Das Preisgericht musste sie vor Yuko Kawaguti und Alexander Smirnow aus Russland platzieren – Gold hatten sie bereits mit einem Patzer im Kurzprogramm an die Chinesen Pang Qing und Tong Jian verloren.
»Das letzte Programm war fantastisch und sehr entscheidend für die Zukunft«, sagte der 30-jährige Szolkowy. Die Erfahrungen dieses Jahres mit privaten Problemen, Krankheiten und mehrmals gebrochenen Kufen seien wichtig gewesen: »Wir haben vorher fast automatisch jeden Wettkampf gewonnen. Diese Höhen und Tiefen durchzustehen, ist für uns als Paar, als Sportler und als Menschen so wichtig gewesen.«
Szolkowy legte großen Wert darauf, das Gerücht auszuräumen, er hätte zu weiteren Karriereschritten erst überredet werden müssen. Es habe keine Diskussionen gegeben. Im Gegenteil: »Wir wussten es schon in Vancouver nach der Bronzemedaille – Sotschi ist der nächste Abschnitt.« Wie die vier Jahre genau aussehen werden, weiß noch keiner in dem Gespann. »Wir werden jetzt Urlaub machen und Energie tanken, doch danach sind wir kampfbereit«, sagte Steuer, der am Donnerstag das erste Flugzeug in die Heimat nahm, um an einer Benefizgala in Leipzig teilzunehmen.
Der mit seiner Stasi-Vergangenheit belastete Steuer will versuchen, einen normalen Trainerstatus zu erhalten und sucht dafür anders als früher sogar den Kontakt zur Sportpolitik und den Verbänden. Unterstützung bekam er von der Vizepräsidentin der Deutschen Eislauf-Union, Elke Treitz. »Die Braven und Angepassten werden nie ganz oben stehen und Medaillen gewinnen. Ingo Steuer wird immer unruhig sein«, sagte Treitz, die das Bundesinnenministerium für eine finanzielle Unterstützung des streitbaren Sachsen gewinnen will.
Paare, Endstand nach der Kür: 1. Pang/Tong (China) 211,39 Pkt., 2. Sawtschenko/Szolkowy (Chemnitz) 204,74, 3. Kawaguti/Smirnow (Russland) 203,79, 4. Muchortowa/Trankow (Russland) 197,39, 5. Zhang/Zhang (China) 195,78, ... 14. Hausch/Wende (Oberstdorf/Essen) 142,98.
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