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Handwerk in besserer Stimmung
Befürchteter Einbruch im Kfz-Gewerbe blieb vorerst aus
Im brandenburgischen Handwerk hellt sich die Stimmung weiter auf. Davon zeigte sich gestern der Präsident des Landes-Handwerkskammertages Bernd Ebert überzeugt. Er präsentierte die Auswertung einer Konjunkturumfrage in den Kammerbezirken Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder).
Demnach wachsen die positiven Erwartungen unter den rund 35 000 Mitgliedsbetrieben. Mehr Handwerker als noch vor einem Jahr gehen von einer Verbesserung der Lage aus. Ebert bestätigte für das märkische Handwerk die Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, wonach derzeit eine »Konjunkturpause« auszumachen sei. Marginale Verbesserungen habe es gegeben, doch seien sie »noch kein Boomsignal«.
Zwar sei allgemein die Nachfrage bei 30 Prozent der Befragten gesunken und damit immer noch »im Keller«, doch hätten vor noch einem Jahr 41 Prozent eine solche Angabe gemacht. »Der positive Trend ist erkennbar, die Talsohle scheint durchschritten«, erklärt Ebert.
Der befürchtete Einbruch des Kfz-Gewerbes »blieb vorerst aus«, sagte er. Dies sei auch deshalb bemerkenswert, weil schon 2007 und 2008 in dieser Sparte eher negative Umfragewerte ermittelt worden seien. Erwartungsgemäß habe das Bauhauptgewerbe mit 49 Prozent negativer Aussage ein schlechtes Bild abgegeben, was aufgrund des extremen Winters auch keine Überraschung sei. Weniger als die Hälfte der Betriebskapazität sei ausgelastet gewesen.
Deutlich positiver verlaufe die Entwicklung beim Gesundheitshandwerk, zu dem Augenoptiker, Hörgeräteakustiker und Orthopädieschuhmacher gehören. Im Kammerbezirk Potsdam bewerten 36 Prozent der Befragten in diesem Bereich die Lage als gut, 56 als befriedigend und 14 Prozent als schlecht. Von einer schlechten Lage sprachen vor einem Jahr noch 24 Prozent der Befragten.
Für Euphorie sei es zwar »noch zu früh«, aber Grund zu mehr Klagen gebe es auch nicht, meinte Ebert. Alle Faktoren einbezogen, habe es weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr gegeben. Rund drei Viertel der Mitglieder in der Handwerkskammer Potsdam wollen den Mitarbeiterstamm bewahren, 17 Prozent planen Entlassungen und 11 Prozent wollen einstellen. In der Krise trennte man sich von zwei Prozent des Personals. 14 Prozent der Befragten schickten Mitarbeiter in die Kurzarbeit.
Die mit dem Konjunkturpaket II verbundenen Erwartungen haben sich nach den Worten des Präsidenten allerdings nicht erfüllt. Lediglich 16 Prozent der Handwerker bestätigten bei Umfragen, Mittel aus dem Fonds erhalten zu haben. Wieder zurückgeworfen habe im März der Anstieg der Energiepreise, hieß es.
Äußerst unzufrieden zeigen sich die Handwerker mit einem Teil der Schulabgänger, die eine Lehre im Handwerk beginnen. Zwar bescheinigten die Schulzeugnisse, dass es für eine Berufsausbildung reiche – und doch fehle es »an Elementarkenntnissen in Mathematik und Physik«, tadelte Ebert. Hier müsse »in mühsamer Kleinarbeit« nachgeholfen werden.
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