Kuranyi darf nicht mit
Bundestrainer Löw schließt Nominierung aus
Kevin Kuranyi wird nicht zur Fußball-WM in Südafrika fahren. Nach der Last-Minute-Ausbootung 2006 durch Jürgen Klinsmann haben dieses Mal auch 18 Bundesliga-Tore und viel Prominentenzuspruch nicht zum erhofften Comeback in der deutschen Nationalmannschaft gereicht. Bundestrainer Joachim Löw verzieh dem 28 Jahre alten Stürmer zwar nach eigenen Worten die Stadionflucht vor anderthalb Jahren beim Länderspiel gegen Russland, Kuranyis WM-Hoffnungen erfüllte er aber nicht.
»Wie jeder Fußballer habe ich schon als kleines Kind davon geträumt, an einer WM teilnehmen zu dürfen. Dieser Traum ist jetzt bereits zum zweiten Mal geplatzt«, kommentierte Kuranyi am Montag die Absage, die ihm Löw zuvor in einem Telefonanruf mitgeteilt hatte.
»Der disziplinarische Vorfall im Oktober 2008 hat für mich letztlich keine Rolle mehr gespielt«, erklärte Löw. Dennoch strich er den Schalker endgültig aus seinen WM-Überlegungen. Er sei mit seinem Trainerteam zu dem Ergebnis gekommen, »dass wir taktisch und personell andere Vorstellungen für die Zusammenstellung des WM-Aufgebots haben«. Dies habe er Kuranyi, »der eine starke Saison gespielt hat und den ich für einen charakterlich einwandfreien Profi halte, in aller Offenheit erörtert«, teilte der Bundestrainer mit.
»Es ist schade für Kevin. Er hat eine starke Saison gespielt und ich hätte ihm eine WM-Teilnahme gegönnt«, sagte Kuranyis Vereinstrainer Felix Magath. »Ich kann seine Enttäuschung verstehen.« Kuranyi zog sich am trainingsfreien Montag zurück und teilte auf seiner Internetseite mit: »Ich weiß, dass ich damals Mist gebaut habe, als ich das Stadion verlassen habe. Dafür habe ich mich persönlich und öffentlich entschuldigt. Und ich habe auch sportlich in dieser Saison alles gegeben. Leider hat das nicht gereicht. Aber das ist eine Entscheidung des Bundestrainers, die ich akzeptiere und respektiere«. Löw wird seinen vorläufigen WM-Kader von mehr als 23 Akteuren am Donnerstag in Stuttgart benennen. dpa/ND
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