Randale bei Rostocks Endspiel

Hansa muss nach 1:3 in Düsseldorf in die Relegation gegen den Abstieg

  • Johannes Schwarzer, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

In einem Skandalspiel zum Saisonabschluss hat Hansa Rostock hat den direkten Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst und muss nun in der Relegation gegen den FC Ingolstadt 04 versuchen, die Klasse zu halten. Die Mecklenburger unterlagen am Sonntag in einer von Ausschreitungen überschatteten Partie bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 1:3 und verpassten damit die Chance, noch am FSV Frankfurt in der Tabelle vorbeizuziehen.

Rostocker Hooligans brachten die Partie im Düsseldorfer Stadion zweimal an den Rand eines Spielabbruchs. Bereits nach acht Minuten unterbrach Schiedsrichter Wolfgang Stark die Begegnung für 19 Minuten, nachdem Hansa-Torwart Alexander Walke von einem Feuerwerkskörper getroffen worden war und behandelt werden musste. Kurz vor dem Ende wurde Schiedsrichterassistent Jan-Hendrik Salver von einem Gegenstand am Ohr getroffen.

Nach dem zweiten Vorfall diskutierte Stark minutenlang mit Spielern und Offiziellen, ehe er sich entschied, das Skandalspiel doch noch noch über die Bühne zu bringen. Stark beendete die Begegnung aber überpünktlich und brachte sich mit den anderen Akteuren in Sicherheit, während Polizeibeamte in die Arena eingezogen.

Nach beiden Attacken hatten die Hansa-Profis, angeführt von ihrem Kapitän Tim Sebastian, versucht, ihre mitgereisten Anhänger zu beruhigen und sie mit Worten und Gesten aufgefordert, sich vernünftig zu verhalten. Hansa Rostock aber auch Fortuna Düsseldorf drohen nun Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund.

Walke war nach der Wurfattacke zu Spielbeginn nach einer kurzen Behandlung zwischen die Pfosten zurückgekehrt, während die Fortuna-Mannschaft zunächst in der Kabine blieb. Derweil diskutierten am Spielfeldrand Rostocks Trainer Marco Kostmann und Fortuna-Manager Wolf Werner über die Vorfälle auf den Rängen.

Erst nachdem der Rostocker Coach und seine Spieler noch einmal geschlossen vor dem Gäste-Fanblock auf die Hansa-Anhänger beruhigend eingewirkt und an die Vernunft appelliert hatten, setzte Stark das Spiel fort. Unmittelbar nach der Unterbrechung fiel der Führungstreffer für die Gastgeber. Marcel Gaus traf im Anschluss an einen Eckball zum 1:0 (10.). Bamba Anderson nutzte eine der zahlreichen Fortuna-Chancen noch vor der Pause zum 2:0. Im zweiten Abschnitt kamen die Rostocker nach einem von Sebastian verwandelten Handelfmeter zum Anschlusstreffer, doch Martin Harnik traf zum 3:1-Endstand für die Fortuna

Bereits vor dem Spiel war es zu schweren Krawallen gekommen. Nach Angaben der Behörden wurden am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag bei einem Großeinsatz der Polizei 14 Ordnungshüter verletzt, 159 Personen wurden vorübergehend festgenommen, fast ausnahmslos Rostocker Anhänger. Schon Samstagnachmittag war ein verstärkter Zulauf von Rostockern in die Altstadt festgestellt worden. Bis in die Abendstunden stieg diese Zahl auf etwa 1000 Personen an. Eine geplante Schiffstour auf dem Rhein fand mit etwa 580 Rostockern statt. Bei der Rückkehr am Rheinufer gelang der Polizei die Trennung der rivalisierenden Gruppen.

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