Noch zu früh zum Jubeln

Bundesligist Nürnberg legt in der Relegation gegen Augsburg zunächst vor

  • Michael Fox, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Nur noch ein letzter Schritt zur Rettung: Beim langen Marsch zum Verbleib in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Nürnberg das Happy End vor Augen, doch Herausforderer FC Augsburg hat den Traum vom Fußball-Oberhaus noch längst nicht aufgegeben. »Wer unsere Heimstärke kennt, weiß, dass noch alles offen ist. Ich bin überzeugt, dass wir das noch hinkriegen«, sagte FCA-Geschäftsführer Andreas Rettig vor dem Endspiel am Sonntag um den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga.

Nach dem verdienten 1:0 im ersten Relegationsspiel weiß Bundesligist Nürnberg jedoch die besseren Karten bei sich. »Augsburg muss gewinnen«, sagte Nürnbergs Kapitän Andreas Wolf. »Wir werden in Augsburg genauso diszipliniert und klug spielen und uns das nicht mehr nehmen lassen.«

Ausgerechnet Christian Eigler, der schon im Vorjahr in der Relegation gegen Energie Cottbus zwei Tore zum Aufstieg beigesteuert hatte, erwies sich für die Franken erneut als Lebensversicherung. Nach einem Festival der verpassten Chancen mit dem Höhepunkt des vergebenen Foulelfmeters durch Albert Bunjaku (67. Minute) erlöste Eigler die angesichts der schwachen Nürnberger Torausbeute verzweifelnden »Club«-Fans durch seinen Kopfballtreffer kurz vor Schluss (84.). »Wir haben ein gutes Spiel gemacht«, sagte Eigler. »Nur die Chancenverwertung hätte besser sein können.«

Nicht können, sondern müssen. Nach verhaltener erster Halbzeit drängte der Favorit den abbauenden Zweitligisten am Donnerstagabend immer weiter zurück und erspielte sich eine Torchance nach der anderen. »Nürnberg war in der zweiten Hälfte absolut besser«, räumte Augsburgs Trainer Jos Luhukay ein. »Dass es bei nur einem Tor geblieben ist, ist gut für uns. Es ist noch alles offen. Wir werden am Sonntag alles dafür tun, um den Spieß noch umzudrehen.«

Noch wollen die Franken auch nicht jubeln. »Jetzt erwarten uns in Augsburg 90 Minuten, in denen uns alles abverlangt wird«, weiß Nürnbergs Trainer Dieter Hecking. Gleich zwei Bundesligisten hatten im DFB-Pokal in dieser Saison in der neuen Augsburger Arena das Nachsehen. Und die Euphorie ist groß beim Außenseiter: Seit einer Woche ist die Partie mit 30 660 Zuschauern ausverkauft.

Tor: 1:0 Eigler (84.). Zu: 40 509.

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