Als plötzlich alles klappte
Alba Berlin verkürzt gegen Frankfurt auf 1:2
Es ist die Eigenheit von Basketballspielen, dass sie meist erst in den letzten fünf Minuten entschieden werden, manchmal sogar in der letzten Sekunde. 71:68 lag Alba Berlin im dritten Viertelfinalspiel gegen die Frankfurt Skyliners in Führung. Endlich, dachten die Fans, können die Berliner einen Sieg einfahren und das Ausscheiden verhindern, doch der kleine Frankfurter Aubrey Reese warf einen unglaublichen Dreipunktwurf in hohem Bogen über seinen Verteidiger mit der Schlusssirene durch Albas Korb – Verlängerung.
»Das passt in den Geist dieser Serie«, bemühte Berlins Trainer Luka Pavicevic Galgenhumor. »Trotzdem hoffe ich, dass meine Spieler das als Zeichen sehen: Auch Spiele, in denen unsere Gegner solche Würfe treffen, können gewonnen werden.« In der Tat drehten die Berliner just dann auf, als Frankfurt sie am Boden hatte. Auf einmal fiel bei Alba jeder Distanzwurf, kam jeder Risikopass an, wurde jeder Angriff Frankfurts gestoppt. »Wir wussten, nach meinem Wurf hatten wir wieder eine Chance«, erzählte Kunstschütze Reese von der kurzen Hoffnung auf ein schnelles Ende der Serie. »Doch dann tat Alba das, was man für einen Sieg tun muss: Sie haben einfach jeden Wurf getroffen.«
Spiel vier findet am Mittwoch erneut in Frankfurt statt. »Wir sind nun in den Play-offs angekommen«, war Albas Steffen Hamann glücklich über den ersten Sieg nach zwei Niederlagen. »Wir sind wieder da, wo wir vor Spiel zwei waren. Wir müssen ein Spiel in Frankfurt klauen. Das wird nicht einfach«, so der Aufbauspieler.
»Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht«, meinte Frankfurts Pascal Roller. »Noch nie waren wir so nah dran wie heute«, ärgerte sich der Spielmacher über die verpassten Chancen, den Sack in der regulären Spielzeit zuzumachen, als die Frankfurter Alba durch Schrittfehler und vergebene Freiwürfe wieder ins Spiel kommen ließen. Das vierte Spiel wollen die Hessen auf jeden Fall gewinnen. »Wir gehen zwar immer ein Spiel nach dem anderen an«, erklärte Reese. »Aber noch mal nach Berlin wollen wir wirklich nicht.«
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