Blechbüchse jetzt mit Vitrine

Ende im Streit um Leipziger Einkaufzentrum ist in Sichtweite

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig (dpa/ND). Seit Wochen tobt in Leipzig ein Streit um die Fassaden-Gestaltung eines neuen Einkaufszentrums rund um die alte »Blechbüchse« – jetzt scheint eine Lösung in Sicht. Die Architekten des Einkaufszentrums haben einen Kompromiss vorgeschlagen, der auch bei der Stadtverwaltung Anklang findet.

Der Streit war entbrannt, nachdem die Bauarbeiter die alte charakteristische Alu-Fassade des DDR-Kaufhauses abgenommen und eingelagert hatten. Sie steht unter Denkmalschutz und sollte später auch das neue Einkaufszentrum zieren. Unter den Platten kamen aber die Reste der noch älteren Jugendstil-Fassade des Baus zum Vorschein. Plötzlich wurde in Leipzig der Wunsch laut, diese – stark beschädigte – Mauergestaltung zu erhalten und den DDR-Platten vorzuziehen.

Das Berliner Architekten-Büro schlägt nun vor, die Alu-Fassade wie geplant wiederzuerrichten, darin aber eine Art Vitrine einzubinden. Unter Glas soll ein 15 Meter breiter Streifen der Jugendstil-Front aus Sandstein erhalten und für alle gut sichtbar gemacht werden. »Die Stadtverwaltung kann sich eine solche Lösung durchaus vorstellen«, teilte die Stadt gestern mit und bestätigte einen Bericht der »Leipziger Volkszeitung«. Zuvor müsse der Vorschlag aber noch mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden, allen voran dem Landesamt für Denkmalpflege. Das solle »baldmöglichst« geschehen.

Das neue Einkaufszentrum soll nach Angaben des Investors im Herbst 2011 eröffnet werden. Auf 45 000 Quadratmetern Handelsfläche sollen 130 Shops zum Einkaufen einladen. Das Zentrum wird den Namen »Höfe am Brühl« tragen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.