Gierig aufs Finale
Champions League: Bayern verspricht einen großen Abend
Franck Ribéry steht vor einem neuen Vertrag, José Mourinho vor dem Abschied – aber am Samstag zählt für Bayern München und Inter Mailand nur das historische Triple. Am Tag vor dem Finale der Champions League hielten sich beide Seiten mit Kommentaren über die Stars zurück. Nichts soll die Konzentration der Double-Gewinner aus Deutschland und Italien stören.
»Die Anspannung ist da, die Konzentration wird von Stunde zu Stunde größer«, sagt Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und verspricht den Fans einen besonderen Auftritt. »Wir hatten einen großen Abend im Pokalfinale in Berlin. Ich denke, dass das noch ein größerer Abend hier wird. Jedem ist klar, dass wir Historisches erreichen können.«
Während Schweinsteiger auf dem Podium von einer »gierigen« Mannschaft sprach, lauschte Erfolgstrainer Louis van Gaal in der ersten Reihe der Pressekonferenz den Ausführungen von Schweinsteiger und seinem Kapitän Mark van Bommel. Mal mit ernster Miene, mal mit einem kurzen Lächeln. Egal wann und wo in dieser traumhaften Saison: Van Gaals Münchner hatten immer die Nase vorne, wenn es um Alles oder Nichts ging. Noch ein letztes Mal müssen heute (20.45 Uhr/Sat.1) alle Kräfte gebündelt werden.
Für van Gaal ist der vermutete Rekordgehalt-Vertrag bis 2015 für den im Finale gesperrten Franck Ribéry in den Stunden vor dem Duell gegen Inter kein Thema: »Ich lebe in der Gegenwart und wir müssen abwarten und sehen, ob wir die Gewinner sind.« Auf der Tribüne drücken dafür die Altstars von 2001 die Daumen. Kahn, Effenberg und Co. holten den Cup das letzte Mal nach München.
Spätestens nach dem WM-Aus für Michael Ballack werden heute noch mehr Augen auf Schweinsteiger gerichtet sein. Kann er die Mannschaft in diesem großen Spiel (mit-)führen? »Das belastet mich überhaupt nicht. Ich bin hier bei Bayern München und nicht bei der Nationalmannschaft«, betonte Schweinsteiger. »Es zählt einzig allein das Finale.« Ein großer Daumendrücker wird aber auch der Bundestrainer sein. »Natürlich kann jetzt die Krönung erfolgen«, erklärte Bundestrainer Joachim Löw, »aber selbst bei einer Niederlage können die Bayern stolz sein auf das, was sie geleistet haben.«
Auch Uli Hoeneß würde sich die Saison selbst im Falle des nicht erwarteten Misserfolgs nicht madig machen lassen. Selbst beim altgedienten Vereinspräsidenten Uli Hoeneß war das Kribbeln vor der Partie noch größer als sonst. Im Erfolgsfall würde er sich diesmal nicht wie sonst gegen die Bierdusche sträuben, verriet er.
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